Waldwichteltagebuch
Der Monat Januar war, wie er sein sollte, kalt und oftmals eisig. Schnee gab es leider nicht.
Aber fast jeden Morgen war unser Bauwagenplatz von Raureif überzogen. Wir mussten uns warm anziehen, um nicht zu frieren. Und wenn an einem solchen klaren Wintertag die Sonne
im Laufe des Vormittages höher und höher stieg, wurde es in der Sonne auch immer milder.
Und an einigen Januartagen konnten wir dann auch eine Schicht, oder eine zweite Kleidungsschicht ablegen.
Aber es gab auch Tage, an denen das Thermometer nicht über Null grad stieg. Puh, da mögt ihr vielleicht denken, bei solchen Temperaturen kann man doch keinen ganzen Vormittag im
Freien verbringen. Irrtum, es geht. Wir wollen euch auf solch einen kalten Wintertag mitnehmen und erzählen, wie wir ihn verbringen.
Zwischen 8 und 9 Uhr trudeln alle Waldwichtel auf dem Bauwagengelände ein und gleich wird mit dem Spielen begonnen.
Natürlich findet sich in den Töpfen, in denen sich am vergangenen Tag Wasser angesammelt hat, wunderbares Eis.
Und schon hat ein Waldwichtel die Idee, dieses mit einem Hammer zu zerkleinern.
Um 9 Uhr treffen wir uns zum gemeinsamen Morgenkreis.
Passend zur Wetterlage gab es die Geschichte vom „Handschuh“, in dem sage und schreibe, sechs Tiere ein kuscheliges Plätzchen finden: eine Maus, ein Frosch, ein Hase, Fuchs, Wildschwein und zu guter Letzt ein Bär.
Dieses tolle Geschichte haben wir dann auch gleich nachgespielt.
Ein großes Tuch war der Handschuh, unter dem wir uns, in unseren Tierrollen, verkriechen konnten.
Dann ging es los zu unserem ersten Rastplatz. Da die Sonne vom klarblauen
Winterhimmel schien, zog es uns zur Wiese, an der wir die etwas wärmenden
Sonnenstrahlen auskosten konnten. Dort wurde noch ein wenig an den beliebtesten Plätzen
gespielt und dann war es Zeit zu essen. Leider zogen dann Wolken auf, hinter denen sich die
Sonne versteckte und so spazierten wir, um warm zu bleiben, ein Stück weiter, zum nahen
Bolzplatz. Auch hier finden wir viele, viele Möglichkeiten uns zu beschäftigen. Um 12 Uhr
wanderten wir im großen Bogen zurück zum Bauwagen, wo uns aus dem neuen Giesbert
Buch vorgelesen wurde, wir noch ein Winterlied mit der Gitarre sangen und das
Schneeflocken Suchspiel spielten. Ja und dann war es auch schon 12:45 Uhr und die ersten
Kinder wurden von den Papas und Mamas abgeholt. Eins ist sicher, wir Waldwichtel haben
an diesem Tag, trotz unwirtlicher Temperaturen, viel frische Luft getankt und jede Menge
Spaß gehabt!
In der Winterzeit, von Mitte November bis Ende Februar oder Anfang März, sind wir
Waldwichtel freitags ganz besonders sportlich unterwegs. Dann heißt es nämlich „ab ins
Bürgerhaus zum Freitagsturnen".
Helen, Regina und Petra bauen dann in der großen Turnhalle eine kreative Bewegungslandschaft auf.
Um 9 Uhr dürfen wir in die Umkleidekabine.
Die Waldklamotten werden aus- und die Sportkleidung angezogen.
Los geht es dann mit unserem ersten Spiel:
Dazu benötigen wir kleine Turnmatten, eine weniger als die Anzahl der Kinder.
Es läuft Musik von unserer Freitagsturnen Playlist und wir bewegen uns durch den Raum.
Stoppt die Musik, sucht sich jedes Kind schnell eine Matte.
Wer keine mehr findet scheidet aus.
Am Ende wir der Gewinner oder die Gewinnerin, vom Rest der Gruppe laut bejubelt und beglückwünscht - toll!
Jetzt sind wir bereit für die
Bewegungslandschaft: Balancieren, springen, rutschen, klettern und, und, und … Wenn das
Abbauen ansteht packen alle mit an, denn gemeinsam geht's ganz flott.
Zum Abschluss gibt es noch das „Feuer, Wasser, Sturm Spiel“.
Wer ausscheidet flitzt in die Umkleidekabine und zieht sich wieder seine Waldklamotten an, aber noch nicht alle Kleidungsstücke, denn wir
können noch im Vorraum gemeinsam essen, bevor es raus auf den Spielplatz am Bürgerhaus geht.
Und hier wird sich natürlich wieder ausgiebig bewegt.
Wer dann am Ende des Kindergartentages noch mit Regina, Helen und Petra nach oben zum Bauwagenplatz marschiert, hat wahrlich viel geleistet und ist sicher absolut reif für ein erholsames
Wochenende, um dann am Montag wieder voller Elan in eine neue Wald Woche zu starten.
Mitte Januar haben wir wieder einmal einen Ausflug in die große Stadt unternommen, nämlich nach Stuttgart.
Ziel war das FITZ Figurentheater.
Dort erwartete uns das Stück „Armer Esel Alf“.
Mit der S-Bahn ging es in der Früh bis zur Haltestelle Stadtmitte.
Von dort noch ein Stückchen zu Fuß zum Tagblattturm, wo das FITZ im „Kulturareal“ seinen Platz hat.
Wir haben uns sehr gefreut auf die Geschichte, die uns dann auch wunderbar unterhalten hat.
Die Geschichte von Esel Alf, der auch so gerne, wie die Katze, der Hund und der Kanarienvogel, etwas mehr Zuwendung von Bauer Hans und Bäuerin Helga bekommen hätte.
Auch im Wohnzimmer auf dem Schoß von Helga sitzen dürfen, hinterm Ohr gekrault werden und mit Bauer Hans Stöckchen werfen spielen.
Es benötigte einige Kniffe von Alf, bis er genau dieses Ziel erreicht hatte, nämlich, von Helga und Hans Alf die gleiche Zuwendung zu bekommen, wie die anderen Tieren auf dem Hof.
Eine tolle Geschichte, spannend und sehr lustig.
Anschließend konnten wir noch im Theater essen und schlenderten dann über
den Karlsplatz, ein Stück über die Königsstraße, zum klitzekleinen Spielplatz in der Nähe der
S-Bahnstation Stadtmitte, auf dem wir noch ein wenig Klettern konnten. Dann ging es auch
schon wieder zurück nach Gärtringen.
Wir hatten einen tollen, aufregenden Besuch in der großen Stadt und freuen uns trotzdem wieder auf unseren „Spielraum Wald“, in dem es keine Autos, wenig Menschen und keinen Trubel gibt!
Fast jeden Donnerstag treffen wir uns zu unseren „Gruppenangeboten“. Dann gibt es ein spezielles Angebot für die Großen, die Mittleren und die Kleinen.
Und was wir Dreijährigen an einem, ausgesprochen milden, Rabengruppen Tag gemeinsam erlebt haben, davon
wollen wir hier erzählen: Wir haben gematscht, „einfach nur gematscht“.
Und das hat total viel Spaß gemacht. An einer Waldstelle, die wir „Eulenplatz“ nennen, hat ein Maulwurf ganze
Arbeit geleistet und herrliche Erdhügel aufgeschüttet.
Frische, krümelige Erde, mit der sich wunderbar spielen lässt. Dazu noch etwas Wasser und bunte Kreide, dann ist die Sache
perfekt.
Erde in einen Eimer geben, etwas Wasser dazu und dann, mit Hilfe einer groben Feile, noch bunte Kreide dazu gerieben - wunderbar!
Wir wollten gar nicht mehr aufhören mit der Matscherei, aber die Kindergartenzeit ging zu Ende.
Und in der nächsten „Rabengruppe“, wollen wir genau da weitermachen, wo wir beim letzten Mal Schluss machen
mussten.
Auf den Fotos könnt ihr ein wenig an unserem Matsch Spaß teilhaben.
Und Ende des Monats war, eine ganze Woche lang, Marlo mit von der Partie. Kein neues Kindergartenkind, nein.
Er hat bei uns Waldwichteln sein Sozialpraktikum absolviert und wir
fanden es richtig toll, dass er mit uns gespielt, gerauft, gesungen und geturnt hat.
Viele von uns waren richtig traurig, als es am Ende der Woche galt „Tschüss“ zu sagen.
Schön, dass du bei uns warst, Marlo.