Mai

Der Mai bot noch nicht ganz das, was wir uns von ihm erhofft hatten: Nämlich schönen Sonnenschein. Stattdessen viel Regen - der natürlich sehr gut für den Nächstenwald war - viel Wind und kühle Temperaturen. Aber ganz zum Ende, schenkte er uns dann doch endlich die warmen Sonnenstrahlen.

Gleich zu Beginn des Monats stand der Muttertag im Kalender und auch der Vatertag war nicht mehr weit. Und deswegen waren die Kinder, die Anfang Mai die Notbetreuung besuchen durften, sehr kreativ. Jeder Waldwichtel konnte einen Kaffeefilter nach seinen Wünschen bemalen. Daraus schnitten wir Blumenköpfe aus und klebten sie auf eine Postkarte. Auf die Rückseite kam ein Briefbogen, auf dem wir Karin, Amelie und Petra diktiert hatten, wofür wir Mama und Papa gerne "Danke" sagen möchten. Und da sind uns ganz schön viele Sachen eingefallen: Danke für's tägliche Rucksackpacken, für leckere Mittagessen, Danke für's Vorlesen, für's Legobauen, für's Trösten, wenn es Tränen gibt ... 
Für die "Zuhause Kinder" und ihre Papas, haben wir eine „Muttertagsbox“ unter dem Bauwagen bereit gestellt, in der alle Materialen zu finden waren, um vor Ort, oder Zuhause einen Dankegruß für die Mama's zu gestalten. Wir sind uns sicher, alle Mamas und Papas haben sich darüber sehr gefreut.

Mit der kleinen Kindergruppe der Notbetreuung haben wir im Mai einen kleinen Ausflug unternommen. Es ging zum „Waldzentrum" im Sindelfinger Wald. Im Vogelbeobachtungshaus haben wir lange, mit großer Begeisterung, das Treiben der Vögel vor der Plexiglasscheibe beobachtet. Buntspecht, Dompfaff, Meisen und viele andere heimische Singvögel, haben sich ganz ohne Scheu an den Futterstellen direkt vor der Scheibe bedient. Das war ein tolles Erlebnis. Anschließend ging es direkt zum nahen Spielplatz. Ein schöner Ausflug in kleiner Runde!

Seit kurzem hängt in unserem Bauwagen eine tolle Jahreszeitenuhr. Gemeinsam haben wir sie in diesem Monat mit viel Mühe und Liebe gewerkelt: Ausgeschnitten, angemalt und aufgeklebt. Jeden Monat haben wir mit einem passenden Motiv versehen. Im Januar klebt ein Schneemann, im Juli ein Eis, im November eine Laterne ... Wir können auch sehen, dass jedem Monat eine Zahl zugeordnet ist. Die "2" steht über dem Februar, die "5" über dem Monat Mai. Insgesamt hat das Jahr 12 Monate. Und diese sind wiederum in vier Jahreszeiten aufgeteilt. All diese "Informationen" können wir auf der Jahreszeitenuhr ablesen. Wir haben überlegt, ein Foto jedes Kindes in den Monat zu kleben, in dem es Geburtstag hat. Dann ist die Jahreszeitenuhr auch gleichzeitig ein Geburtstagskalender. Und hier könnt ihr unser fast fertiges Werk sehen!

Außerdem haben wir uns, wie schon in vielen Jahren zuvor, auf die Suche nach Schmetterlingsraupen gemacht. Ganz speziell auf die Suche nach Raupen des "Kleinen Fuchses". Wir wissen, dass die Futterpflanze dieser Raupen die Brennnesseln sind. Welch ein Glück, dass auf unserem Erdhügel ein ganzes Meer an Brennnesseln wächst. Wir mussten nicht lange suchen, schon hatten wir einen ganzen "Raupenkindergarten" gefunden. Diese hatten auch schon eine schöne Größe von etwa 4 cm erreicht. Wir wissen, dann dauert es nicht mehr allzu lange, bis sie sich verpuppen werden. Zehn dieser schwarz-gelben Raupen haben wir vorsichtig von den Brennnesseln gesammelt und sie in unseren Kasten gegeben. Dort waren schon drei Gläser mit eben dieser Futterpflanze bereit gestellt, so dass die Raupen ausreichend Futter finden. Jeden Tag öffnen wir vorsichtig die Tür des Holzkastens, um genau zu sehen, was im Inneren passiert: Sind die ersten Raupen schon an die Decke des Kastens gekrochen und haben sich kopfüber "angehängt"? Wenn das passiert, und wir ganz viel Glück haben und genau zum richtigen Zeitpunkt in den Kasten schauen, könnten wir das Schauspiel erleben, wie die Raupenhaut platzt, und sich die Puppe aus der Hülle "schält". Ein ganz besonderes Ereignis. Dann dauert es nochmals 10-14 Tage, bis aus der zuerst grüngoldenen, später grauschwarzen Puppe, der leuchtend bunte Schmetterling schlüpft. Es wird auf jeden Fall ein sonniger Frühlingstag sein, an dem sich der Schmetterling aus seiner Hülle befreit und bald darauf der Sonne entgegen flattert. Auf diesen Tag freuen wir uns schon! 

Ganz egal ob es regnet oder windet und viele sagen, "so ein ungemütliches Wetter", wir lassen uns den Spaß nicht nehmen. Überall finden wir spannende "Spielplätze" im Wald oder der nahen Umgebung und machen unterwegs tolle Entdeckungen:

So beispielsweise der wunderschöne Feuersalamander, den wir an einem Steinhaufen am Bauwagenplatz entdeckt haben. Vorsichtig konnten wir ihn aus der Nähe betrachten und gaben ihn dann wieder zurück in sein Versteck. Im Wald gibt es unzählige umgestürzte oder abgesägte Baumstämme, auf denen es sich herrlich spielen lässt. Oder wir entdeckten eine Leiter an einer Kiefer, die es beim letzten Besuch dieses Platzes noch nicht gegeben hat. Wer sie wohl gebaut hat? Auf jeden Fall hat sie uns den Aufstieg sehr erleichtert. Auch die Kleinsten kamen auf diese Weise bequem auf die untersten Äste des Baumes. Lion war der Mutigste und kletterte fast bis in die Spitze der alten Kiefer. Wie ihr seht, uns wird es nie langweilig. Aber, ganz ehrlich, wir freuen uns trotzdem, wenn es endlich richtig schön sommerlich warm wird!

Wir Waldwichtel haben jeden Tag viel Zeit, um im Spiel die Welt zu entdecken. Doch daneben finden natürlich auch viele Angebote statt, bei denen wir auf andere Weise, ebenso spielerisch, viel lernen und Neues entdecken. So konnten wir uns seit Mitte Mai, nachdem die Notbetreuung beendet und alle Kinder wieder vor Ort waren, wieder einmal wöchentlich zu den altershomogenen Gruppen treffen. Die großen "Bären" unter sich, genau wie die Igelkinder und die kleinen "Raben". In diesen Minirunden wird dann gerätselt, gesucht, gemalt, gelauscht, gesungen, gerechnet ... Darauf freuen sich alle jede Woche auf's Neue, und wenn es durch den Wald schallt "Klingelingeling, Raben- Igel- Bärengruppe", beenden wir Waldwichtel unser Spiel und sind im Nu zur Stelle. 

Auch das Flöten der Bären Vorschüler hat nun richtig Fahrt aufgenommen. Die Töne "h" und "a" beherrschen wir schon. Mal sehen, was bis zu den Sommerferien noch möglich ist und welche Lieder wir unseren Zuhörern, beim "Abschlusskonzert" zum Besten geben können. 

Außerdem haben wir alle gemeinsam unsere "Wochenleiste" fertig gestellt. Karin hat das Brett zugeschnitten, abgeschliffen und mit Buchstaben und Zahlen versehen. Amelie hat die Motive vorgemalt und alle gemeinsam haben wir dafür gesorgt, dass die "Wochenleiste" schön bunt wird. Nun kann im Morgenkreis der Wichtel auf der Baumscheibe von Wochentag zu Wochentag springen und sich am Freitag Mittag, im Abschlusskreis, ins Wochenende verabschieden - so wie wir uns jetzt in die Pfingstferien verabschieden!