Waldwichteltagebuch
Dieser Sommermonat machte seinem Namen alle Ehre: Viele heiße und sehr heiße Tage brachte uns der August. Aber schließlich auch noch Gewitter und Regen.
Was wir in den Wochen vor unseren Sommerferien erlebt haben, davon wollen wir hier erzählen:
Zum Anfang des Monats gab es für unsere vier zukünftigen Schulkinder noch einige besondere Aktionen: Am Montag war der offizielle "Bärenabschied". An diesem Tag durften Lukas, Lukas, Amos und Finja ihre Schulranzen im Morgenkreis präsentieren und mussten die Eichbaumgruppen "Abschlussprüfung" absolvieren. Von Februar bis jetzt, mit langer Unterbrechung, haben sie sich jeden Morgen für eine Viertelstunde mit dem Thema Sprache beschäftigt. Reimen, Buchstaben, lautieren. An diesem Morgen konnten sie den anderen Waldwichteln zeigen, was sie alles gelernt hatten. Und selbstverständlich haben alle die Prüfung mit Bravour bestanden und konnten ihre Urkunde in Empfang nehmen. Im Laufe des Tages fanden sie auch, am Ende einer Schatzsuche, einen großen Koffer gefüllt mit ihren Portfolios und einem Abschiedsgeschenk. Mit Begeisterung wurden die dicken Erinnerungsbücher, bestückt mit Fotos, Monatsberichten und eigenen Werken durchgeblättert und sich an vergangene Zeiten erinnert. Ein Eis zum Ausklang, geliefert von Lukas' Mama Anne, war dann der Abschluss dieses Tages. Am Donnerstag stand dann noch der "Schulcheck" an. Hier wollten wir noch einmal sehen, wie gut unsere vier Bärenkinder mit Schere, Klebestift und Locher umgehen können. Konzentriert wurde gearbeitet und, was diese Fertigkeiten anbelangt, sind alle bestens auf den Schulalltag vorbereitet.
Den Abschluss der Woche bildete dann am Freitag das kleine Flötenkonzert am Rabenplatz. Alle anderen Waldwichtel, Mamas, Omas und Opas lauschten den Liedern, die die Bärenkinder zum Besten gaben und wurden mit großem Applaus belohnt. Bald beginnt für die beiden Lukasse, Amos und Finja eine neue spannende Zeit. Wir sagen Tschüss, freuen uns sehr, dass ihr eure Kindergartenzeit bei uns verbracht habt und wünschen euch viel Freude im kommenden Schulalltag!
Dann waren wir gleich zweimal am Saubach unterwegs: Als das Wetter, nach einem Regentag, noch etwas kühler war, sind wir ins Tal ans Ortsende von Deufringen spaziert, um dort an einer Bachstelle, die wir sehr gerne als Spielort nutzen, selbstgemachte Boote schwimmen zu lassen. Aus drei Korken, verbunden mit kleinen Zahnstocherstücken, mit Mast und Segel versehen, entstanden tolle Boote, die wunderbar ein Stück stromabwärts trieben, bevor wir sie dann wieder aus dem Wasser angelten. Es macht riesigen Spaß, die Boote schwimmen sehen, sie an kniffligen Stellen mit Hilfe eines langen Astes wieder in Schwung zu bringen und dann wieder rechtzeitig aus dem Nass zu fischen. Und weil die Bootskonstruktionen ein so toller Erfolg waren, haben wir in der selben Woche noch einmal gemeinsam eine tolle Flotte zusammengestellt, die wir dann einen Tag später, an einem wieder hochsommerlich heißen Tag, an unserer Badestelle am Ortseingang von Gechingen, zu Wasser ließen. An diesem herrlichen Tag, hatten wir großen Spaß beim sich ins kalte Wasser wagen, den Bachlauf entlang waten, sich Abkühlen mit Wasserspritzen, Bootle durchs Wasser schieben, sich mit Matsch beschmieren ... Diesen Ausflug lieben wir jedes Jahr ganz besonders! Unterwegs am Wasser …
Da das Hochsommerwetter im August nicht enden wollte, waren wir dann noch ein weiteres mal an einem Bach unterwegs. Dieses mal in Calw Stammheim am Schlittenbach. Da die Familie unseres Anerkennungspraktikanten Lukas, ganz in der Nähe dieses Baches ein Grundstück besitzt, war der Treffpunkt an diesem Tag genau dort. Und hier gab es viel zu entdecken: Hühner, Ziegen, Meerschweinchen, Kaninchen, ein Schwalbennest mit Jungvögeln, das Pferd Toni, Pony Aaron und die Esel Festus und Lucy. Bevor es zum Bach ging, durften wir Lukas' noch beim Füttern helfen: Die großen Vierbeiner bekamen von uns ordentlich Heu, die Hühner ihr Körnerfutter und für die Kaninchen und Meerschweinchen hatten wir von Zuhause Karotten und Äpfel mitgebracht. Als alle Tiere versorgt waren, machten wir uns auf den Weg zum Schlittenbach, vorbei an der Unteren Mühle. Diese ehemalige Getreidemühle ist die größte, hölzerne Wasserradmühle Europas - alle Achtung! Der schattige Weg führte uns am Bach entlang zu einer schönen Wasserstelle, wo wir Staudämme bauen, an manchen Stellen bis zum Bauch ins Wasser tauchen konnten und einfach wieder viel Spaß hatten, beim waten durch das angenehm kühle Nass. So war auch dieser wirklich heiße Augusttag, sehr gut auszuhalten.
Und noch einmal hatten wir Gelegenheit am und im Wasser zu spielen. Dieses mal war das Monbachtal Ziel unseres Ausfluges. Das Wetter war an diesem Tag nicht mehr ganz so heiß, was uns aber nicht davon abhielt im Bachlauf zu spielen. An einer schönen Stelle haben wir unser Lager aufgeschlagen. Wer nach der kleinen Wanderung bis an diese Stelle schon hungrig war, konnte gleich seine Vesperdose auspacken, wer erst ein bisschen spielen wollte - bitte schön. Wieder wurden ausgiebig Steine gestapelt, um das Wasser umzuleiten oder zu stauen. Ein paar Gummistiefel wurden von innen nass, ein paar Hosen und Shirts ebenfalls, aber wir hatten mit Reserve Gummistiefeln und Wechselkleidung, vorgesorgt. Andi entdeckte einen brauner Frosch am Rand des Bachs und alle nahmen in genau in Augenschein, bevor er sich mit großen Sprüngen wieder davon machte. Als die beiden Elternbusse die Bachkinder um 12.30 Uhr einsammelten, waren sich alle einig, dies war wieder ein toller Bachtag gewesen, denn spielen mit Wasser macht einfach Spaß. Und, wer weiß, vielleicht war es ja der letzte für dieses Jahr, darum haben wir den Tag noch einmal ganz besonders genossen.
Doch wir waren nicht nur am Wasser zu finden. Natürlich verbrachten wir auch viele Tage in unserem Wald und an einem Vormittag, der sich nach viel Regen in der Nacht, angenehm frisch anfühlte, machten wir an an einem Platz Halt, an dem wir bisher noch nie "unser Lager" aufgeschlagen hatten. Er liegt an einer alten Rückegasse, auf der wir entlang wandern, wenn wir an unseren Waldplatz "Hinter der Wildschweinsuhle" gehen. Diesem neuen Platz haben wir noch keinen Namen gegeben. Vorgeschlagen wurde "Eulenplatz" und "Jägerplatz". Hier müssen wir noch eine Entscheidung treffen. Wenn wir an einem Platz im Nächstenwald Halt machen, haben wir nie viel bei uns, außer dem Bollerwagen mit dem Nötigesten, wie Wasserkanister, Wechselkleidung, Erste Hilfe Koffer. Wir spielen mit dem, was die Natur uns bietet und sind hier sehr kreativ. An diesem Tag hatte sich Theodor aber gewünscht, die Steckblumen mitzunehmen. Und so saßen wir dann für diese Arbeit mitten unter den hohen Buchen, Eichen und Fichten, im angenehmen Schatten, und die Sonnenstrahlen blitzen durch die belaubten Bäume. Zum Essen konnten wir auf Baumstämmen Platz nehmen, die dort schon lange liegen.
Nicht weit entfernt haben wir einen großen Erdhaufen entdeckt, dessen Erde, Dank dem Regen der vergangenen Nacht, wunderbar feucht und formbar war. Unter der Rinde eines Baumes, die wir vorsichtig gelüftet haben, hatten sich ein Nachtfalter, eine kleine Nacktschnecke und eine Assel versteckt. Wer mit offenen Augen umhergeht, macht im Wald immer wieder viele spannende Entdeckungen. Die Waldwege sind bereits kräftig mit braunem Laub bedeckt. Leider war auch dieser Sommer zu trocken, so dass die Bäume ihr Laub früh fallen lassen. Fast hatten wir den Eindruck, im Herbstwald unterwegs zu sein. Aber der erwartet uns tatsächlich erst nach unseren Sommerferien, in die wir uns nun verabschieden.
Wir wünschen nun allen Waldwichteln und ihren Familien schöne Spätsommertage und erholsame Ferientage und freuen uns auf ein Wiedersehen im September!