Waldkindergarten Aidlingen e.V.
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Januar 

Waldwichteltagebuch

Der Januar liegt hinter uns und wir können sagen, nachdem er mild gestartet ist, hat er sich doch noch zu einem richtigen Wintermonat gemausert. Schnee und Eis hat er uns reichlich beschert. Und auch, wenn sich viele von Euch fragen, „wie kommen die Waldwichtel nur durch den kalten Winter?“, wir können euch sagen, es funktioniert. Warme Kleidung und viel Bewegung sind das A und O. Und auch, wenn zum Ende des Monats nicht mehr ausreichend Schnee zum Schlittenfahren lag, boten Schnee und Eis viele tolle Spielmöglichkeiten. Schnee, der in einem Topf festgefroren ist, lässt sich wunderbar mit Hammer und Meißel bearbeiten. Oder wir beobachten Schnee, der langsam in einem Behältnis mit Wasser schmilzt. Oder wir bauen einen Schneemann. Und wenn die Karotte für die Nase fehlt, wird flugs bei Bäcker Jauss in Dachtel eine organisiert. Überhaupt ist der kleine Laden eine tolle Anlaufstelle für uns. Mit den Schlitten oder zu Fuß hinab ins Tal und dem Bäckerladen einen Besuch abgestattet. Dann stehen wir vor der Qual der Wahl - entscheiden wir uns für die weißen Mäuse oder die grünen Frösche? Nach dem Einkauf bekommt jeder Waldwichtel eine kleine Stärkung und mit frischer Kraft geht es wieder bergan. Doch trotz alle dem freuen auch wir uns, wenn dann irgendwann der Frühling wieder Einzug hält.

In den kalten Wintermonaten, von Mitte November bis in den März, verbringen wir den Freitag Vormittag in der Turnhalle des Dachtler Bürgerhauses. Unsere Erzieherinnen, mit Unterstützung eines Elternteiles, lassen ihrer Kreativität freien Lauf und bauen in der Halle eine tolle Bewegungslandschaft für uns auf. Nach dem „Teppichstücken-Aufwärmspiel“, bei dem es heißt, beim Stopp der Musik, schnell ein Stückchen Teppich zu erwischen, geht es dann in die Landschaft. Kästen groß und klein, Trampoline, Barren, Weichbodenmatten, Längsbänke … jede Woche sieht unser Kletter-Balancier-Hüpfparcours wieder etwas anders aus. Und dann wird mit viel Spaß gehangelt, geklettert, gesprungen. Es werden Salti geprobt und Sprossenwände erklommen. Gemeinsam geht's anschließend ans Aufräumen und dann folgt noch das Feuer-Wasser-Sturm Abschluss Spiel. Wer ausgeschieden ist, flitzt zurück in die Umkleidekabine und schlüpft wieder in seine Waldklamotten. Nun können wir noch entscheiden, ob wir im Eingangsbereich der Halle essen wollen, oder lieber draußen am Spielplatz, den wir zum Ende des Tages auf jeden Fall auch noch einige Zeit besuchen. Wer dann nicht am Spielplatz abgeholt wurde, wandert wieder mit zurück zum Bauwagenplatz. Puh, nach so viel Bewegung, kann das Erholungswochenende kommen!

Jeden Donnerstag, nach dem gemeinsamen Vesper, teilen wir uns in drei Altersgruppen auf. Die großen Bären, die kleinen Raben und die mittleren Igel. Heute wollen wir euch erzählen, womit sich die Igelgruppe in der vergangenen Woche beschäftig hat:

“Ich kenn ein Tier, grau ist sein Fell. Macht Haufen auf der Wiese und läuft ganz schön schnell - meist unter der Erde, bekommst es kaum zu Gesicht. Gräbt fleißig und emsig. Sag, wer ist dieser Wicht?” Und, erraten? Richtig, der Maulwurf. Über ihn haben wir vergangenen Donnerstag so Einiges erfahren. Wir haben gehört, dass er ein Säugetier ist, sehr gerne Insekten frisst, aber auch Regenwürmer liebt. Dass er fleißig unter der Erde buddelt wussten wir bereits, denn seine Maulwurfhügel finden wir am Bauwagenplatz zur Genüge. Aber, dass er in einer Nacht einen Gang mit über 50 m Länge graben kann, hat uns beeindruckt. Wir sind diese Distanz abgelaufen und waren ziemlich erstaunt, was der kleine Kerl mit seinen Schaufelhänden schaffen kann. Auch wir haben dann, auf allen Vieren, mit dicken Handschuhen an den Händen, versucht, über 50 m das Laub vor uns wegzuschieben - ganz schön anstrengend. Wir haben erfahren, dass der Maulwurf sehr gut riechen kann und spezielle Tasthaare an der Schnauze hat, die ihm bei der Orientierung und Nahrungssuche helfen. Dafür sind seine Augen sehr schlecht, er ist fast blind. Wir Igelkinder sind selbst, blind, an einem langen Seil entlang gelaufen, dass zwischen drei Bäume gespannt war. An der Seilstrecke waren verschiede Gegenstände festgebunden, die wir mit verbundenen Augen tasten sollten: Eine Banane, eine Zahnbürste und eine Kinderschere. Sehr lustig fanden wir zu hören, dass der Maulwurf, will er in seinen engen Gängen die Laufrichtung ändern, einen Purzelbaum schlägt. Zum Abschluss haben wir auf der Terrasse mit Wasserfarbe ein Maulwurfbild ausgemalt. So, jetzt sind wir in Sachen Maulwurf im Bilde und ihr gleich mit! 

Im Januar waren wir auch wieder einmal im klitzekleinen, feinen „Theater aus dem Köfferchen“ in Herrenberg, zu Besuch bei Christine Kümmel. Mit der Bahn ging es von Gärtringen nach Herrenberg - aufregend, auch wenn die Fahrt nur kurz war. Zu Fuß weiter bis zur VHS, wo das kleine Theater zu Hause ist. Christine Kümmel spielte nur für uns das Märchen „Rumpelstilzchen“. Da wir es am Tag zuvor im Kindergarten gelesen hatten, waren wir alle im Bilde und kannten die Geschichte von der Müllerstochter, die Stroh zu Gold spinnen sollte. Das kleine Rumpelstilzchen half ihr dabei. Aber das Mädchen musste dem Männchen dafür ihr erstes Kind versprechen. Der König heiratete die schöne Müllerstochter und als das Kind geboren war, war auch Rumpelstilzchen zur Stelle und wollte haben, was ihm versprochen worden war … aber ihr kennt das Märchen und zum Glück: Ende gut, alles gut - das böse Rumpelstilzchen erhielt seine gerechte Strafe. Als Erinnerung an den Theaterbesuch, bekam jeder von uns einen kleinen goldenen Ring an einem Band, das wir uns um den Hals hängen konnten. Frau Kümmel zeigte uns im Anschluss noch einmal alle Figuren und ihren kleinen Koffer, aus dem heraus die Geschichte gespielt wurde. Vespern konnten wir innerhalb des VHS Gebäudes und dann ging es noch eine Runde auf den nahen Spielplatz, bevor uns die S-Bahn zurück nach Gärtringen brachte. 

 

 

 

 

 

 

 

Nun steht der Februar vor der Tür, mit buntem Faschingstreiben. Im Morgenkreis haben wir über das Thema für die diesjährige Faschingsparty abgestimmt und das Thema steht fest: „Unterwegs im wilden Dschungel“ -  das wird gut und wir freuen uns darauf!

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