Nach einer Woche Herbstferien stand der Start in den Monat November ganz unter dem Thema „Schenken und Teilen“.
Intensiv haben wir uns auf das Martins Fest vorbereitet: Die Legende von St. Martin mit allen Kindern gelesen und nachgespielt. Martinslieder gesungen. Und drei kleine Rabenkinder haben mit Patty für das Laternenfest eifrig Plätzchen in Stern,- Mond- und Gänseform gebacken. An einem späten Freitag Nachmittag haben wir uns dann am Bauwagenplatz zum Umzug getroffen. Von dort zogen die bunten Laternen, durch den immer dunkler werdenden Nächstenwald, zum Niederseilparcours. Hier gab es, dargeboten von den großen Bärenkinder, noch einmal die Legende von St. Martin zu sehen: Frida war in die Rolle des Martin geschlüpft, bekleidet mit rotem Umhang, Ritterhelm und Schwert. Sie und ihre Begleiter Benno und Theodor „ritten“ auf ihren Pferden, gespielt von Emil, Elsa und Bella, durch den kalten Novemberwald. Sie waren auf dem Weg zu ihrer neuen Dienststelle in Frankreich. Bald kam das Stadttor Amiens in Sicht, bewacht von den Torwächtern Bruno und Hannes. Martin‘s Begleiter sahen das kleine Mädchen nicht, das nur mit Lumpen bekleidet, neben dem Stadttor saß. Sie hatten es eilig ins Warme zu kommen und im Gasthaus ihren Hunger zu stillen. Aber Frida-Martin entdeckte, mit Hilfe ihres Pferdes, das frierende Kind, gespielt von Sophie, und – ihr wisst es – teilte mit ihm ihren Mantel. Die anderen Waldwichtel verfolgten gebannt die kleine Darbietung.
An dieser Stelle haben auch die drei Backkinder und Patty, die mitgebrachten Plätzchen mit den den anderen Waldwichteln geteilt und dann ging es weiter, eine große Runde durch den Nächstenwald. Immer wieder machten wir Halt, um gemeinsam zu singen. Ob die Tiere im Wald unsere Lichter und unser Singen gesehen und gehört und sich gewundert haben? Auf jeden Fall ist das Laternenfest jedes Jahr auf‘s Neue ein besonderes Ereignis.
Aber nicht nur Martin hat in der Legende mit anderen geteilt. Auch wir haben an Kinder gedacht, die es nicht so gut haben wie wir. Nicht so viele Spielsachen besitzen, wie wir in unseren Kinderzimmern. So haben wir uns auch in diesem Jahr am „Weichnachtspäckchen Konvoi“ beteiligt. In den Herbstferien konnte jede Familie einen Schuhkarton füllen. Auch schöne Dinge aus unserem persönlichen Spielzeugsortiment, sind in diese Kartons gewandert. Ben‘s Papa Matthias, der bei dieser Aktion mitwirkt, hat die bunten Pakete bei uns abgeholt und noch einmal in Form von Fotos und einem Film erläutert, welchen Weg die Pakete nehmen, bis sie in Bulgarien, Moldawien oder Rumänien landen. Wir hoffen, dass sich dort viele Kinder über unsere Gaben freuen und versuchen auch in unserem Kindergartenalltag immer wieder ein „bisschen so wie Martin“ zu sein.
Nachdem im letzten Winter das Turnen im Bürgerhaus leider nicht stattfinden konnte, freuen wir uns umso mehr, dass es in diesem November wieder losgehen konnte. Immer freitags ist der Treffpunkt am Morgen nicht am Bauwagenplatz, sondern vor dem Turnhalle des Bürgerhauses. In der Halle wird von unseren Erzieherinnen, jede Woche eine neue Bewegungslandschaft aufgebaut, auf der wir uns nach Herzenslust austoben können: Balancieren, rutschen, vom Trampolin auf eine dicke Matte springen – wer kann, sogar mit Salto. Nach einer Stunde Bewegung heißt es „alle anpacken“ und gemeinsam werden die Gerätschaften wieder in die Garagen geschafft. Wenn viele Hände helfen, geht das ganz schnell. Sind anschließend in der Umkleidekabine, alle Waldklamotten wieder am richtigen Kind, gehts zum Vesper auf den Spielplatz nebenan. Und dann müssen wir natürlich noch, bergan, zurück zum Bauwagenplatz laufen. Nach diesem bewegungsreichen Vormittag ist sicher jeder aus der Runde ganz schön geschafft und es kann ins erholsame Wochenende gehen!
Zum Ende des Monats haben wir damit begonnen, all das vorzubereiten, was es für die Adventszeit vorzubereiten gibt: Wir haben im Nächstenwald einige Reisigzweige und etwas Moos gesammelt; die ersten Nikolaussocken wurden an die Wäscheleine im Bauwagen gehängt und in den Waldwichtel Familien wurde gebacken, damit für das Knusperstündchen die Keksdosen ausreichend gefüllt sein würden. Aus den Reisigzweigen haben wir Bündel geschnürt und mit einem Holzstern aus unserer Kiste, mit der Beschriftung „Weihnachten“, geschmückt. Diese Bündel wurden an der Terrasse und am Baumhaus aufgehängt. Das Moos gaben wir in unseren großen Adventskranz und schmückten ihn mit den Figuren und Anhängern aus der Weihnachtskiste. Und, selbstverständlich, wurden auch noch vier kleine Kerzen darin platziert. Am Freitag haben wir ihn dann an der Decke der Terrasse aufgehängt. Wenn der Kranz die Terrassendecke ziert, wissen wir, die Adventszeit beginnt. Der Morgenkreis wird dann auf der Terrasse stattfinden und der Kranz täglich, ganz feierlich, herunter gelassen. Unser kleiner Adventskalender wird jeden Tag mit zwei Kindernamen bestückt sein, die dann im kuschlig warmen Bauwagen, ganz gemütlich, mit Helen, Karin, Katharina, Patty oder Petra, eine kleine Überraschung werkeln dürfen. Und wie haben wir uns gefreut, dass pünktlich zum Start in die Adventszeit, der erste Schnee fiel. Bereits Ende November zum ersten mal am Schlittenhang den Berg hinab sausen, das gab es schon lange nicht mehr. Zwei Tage blieb uns die Schneedecke erhalten und wir haben das Schneegeschenk ausgiebig genutzt. Am ersten Tag schien zum Rodelspaß die Sonne vom blauen Himmel.
Und dann gab es von unseren Erzieherinnen auch noch eine Hausaufgabe. Solch ein Weihnachtsschaf, wie ihr es auf dem Foto seht, soll jeder Waldwichtel Zuhause, mit Hilfe von Mama oder Papa für die Weihnachtsfeier werkeln. Was es damit wohl auf sich hat? Wir sind auf jeden Fall sehr gespannt und freuen uns riesig auf die kommenden dreieinhalb Wochen mit den vielen kleinen Geheimnissen und Vorfreuden - auf den Besuch von Bischof Nikolaus, das tägliche Knusperstündchen, die Geschichten, die Weihnachtswerkstatt, die Weihnachtsfeier und, und, und …