Dezember

Welch eine Freude, der Dezember startete tatsächlich mit Schnee. Und, wer uns Waldwichtel kennt, sobald eine Schneedecke liegt, die das Rodeln zulässt, bringen wir Bobs, Schlitten und Poporutscher mit in den Kindergarten. Gleich zu Beginn des Monats Dezember nutzten wir den Tag, um ausgiebig Schlitten zu fahren. Toll!

Und dann gibt es natürlich im Dezember viel zu tun und vorzubereiten. Da wir auch in diesem Jahr unser tägliches „Knusperstündchen“ Ritual abhalten wollten, hatten wir Ende November bei der Backaktion viele Keksdosen mit Plätzchen gefüllt. Der Adventskranz hing an der Terrassendecke bereit, Reisigbündel zierten den Platz. Unser täglicher Morgenkreis fand nun auf der Terrasse, rund um den Adventskreis statt, der täglich an seinem Seil, langsam von der Decke schwebte. Es wurden Weihnachtslieder gesungen, weihnachtlichen Gedichten und Geschichten gelauscht. Die goldenen Nüsse verrieten uns täglich, welche beiden Kinder nach dem Morgenkreis, im kuschlig warmen Bauwagen, mit Helen, Regina oder Petra, Weihnachtsgeschenke für Mama und Papa werkeln durften. Nämlich Kerzen marmorieren und schön verpacken.

Zum Ende jedes Morgenkreises zogen wir um, hinter den Bauwagen, wo sich ein Fenster öffnete und wir ein weiteres Detail auf einem besonderen Adventskalender Bild sehen konnten. Die Geschichte, der Tiere, die sich auf den Weg machten, dem leuchtenden Stern am Himmel zu folgen.

Alle Jahre wieder ist es ein ganz besonderes Ereignis, wenn Bischof Nikolaus am 6. Dezember mit seinem roten Gewand und dem Bischofsstab zu uns in den Nächstenwald kommt. Am Tag zuvor haben wir unsere Socken „Hinter der Rakete“ für ihn bereit gehängt und am nächsten Morgen kam er, mit einem Sack über der Schulter, zu uns. Wir konnten es kaum erwarten, bis wir endlich etwas Rotes zwischen den kahlen Ästen erspähen konnten. Und dann herrschte große Stille, als Nikolaus uns ein Gedicht vortrug, nachdem wir ihm ein Lied gesungen hatten. Jede Socke war mit etwas Schokolade, Nüssen und einer Mandarine gefüllt und jedes Kind durfte sie von Nikolaus selbst ,in Empfang nehmen. Aber dann musste er auch schon wieder weiter ziehen, natürlich, an diesem Tag hat er viel zu tun. Danke, lieber Nikolaus, für deinen Besuch bei uns!

Immer in der Adventszeit gibt es bei uns einen Kindergartentag der unter dem Motto „Weihnachtswerkstatt“ steht. Wieder durften wir Waldwichtel aus drei kreativen Angeboten im Vorfeld unsere Lieblingsbastelei auswählen und diese dann am Tag der Weihnachtswerkstatt selbst herstellen. Zur Auswahl standen in diesem Jahr: Ein Weihnachtsbaum aus Filzstücken, ein Weihnachtsbaum aus Eierkarton und Christbaum Anhänger aus Ton ausgestochen. Uns so entstanden an diesem Tag wunderschöne kleine Weihnachtsdekorationen in den eingeheizten Bauwagen. Ganz entspannt wurde geschnitten, aufgefädelt, angemalt und ausgestochen. Stolz wurden die fertigen Werke mit genommen und machen unser Zuhause noch etwas weihnachtlicher.

Erwähnen wollen wir auch unsere täglichen kleinen Geschichten von Maria und Josef und ihren Tieren auf dem Weg nach Bethlehem. Wie die kleine Spinne ein Netz vor die Höhle spann, damit der kalte Wind den Schlaf nicht stört. Das Eichhörnchen, das den Beiden von seinem Nuss Wintervorrat abgibt, oder der kleine Hase, der ihnen den Weg zum nächsten Dorf zeigt … Diese kleinen Geschichten lieben wir Waldwichtel sehr und sie dürfen nicht fehlen.

Und dann fand am 9.12. der Aidlinger Weihnachtsmarkt statt, bei dem auch wir mit einem Stand vertreten waren. Alle Familien waren im Vorfeld unglaublich fleißig gewesen und haben ein vielfältiges, buntes Sortiment geschaffen, dass viele Besucher an unseren Stand lockte. Für's leibliche Wohl gab es Weihnachtsbaum Waffeln, Wichtel Gemüsesuppe, Punsch und Glühwein. Wir bedanken uns bei allen Besuchern, die an unserem Stand Halt gemacht und das ein oder andere Geschenk erstanden oder sich selbst eine Weihnachtsfreude bereitet haben. Ganz herzlich bedanken wollen wir uns auch bei Jochen Bodemer, für die Bereitstellung vieler Materialien. Für uns eine große Unterstützung! 

Am allerletzten Kindergartentag vor den Ferien, fand dann noch unsere Weihnachtsfeier statt. Leider machte uns Sturmtief Zoltan einen kleinen Strich durch unsere Planung, denn wegen des starken Windes, konnten wir nicht im Wald feiern und mussten das Programm auf den Bauwagenplatz verlegen. Die zehn Bärenkinder spielten allen Anwesenden, Mamas, Papas, Geschwistern, Omas und Opas, die Geschichte von Wanja vor, der in einer eisigen Winternacht ganz besonderen Besuch bekam. Hasen, Füchse und Bären klopften an die Tür seines kleinen Häuschen und baten darum eingelassen zu werden, denn es war bitterkalt. Und da Wanja ein freundlicher Mensch ist, ließ er alle Tiere ein und sie verbrachten gemeinsam eine friedliche Nacht im Warmen. Die Füchse taten den Hasen nichts zu Leide, und auch die Bären ließen die Füchse in Frieden. Am nächsten Morgen, als der eisige Schneesturm abgeklungen war, huschten die Tiere nacheinander schnell ins Freie und als Wanja erwachte, war kein Vierbeiner mehr im Haus. Doch die frischen Spuren im Schnee, vor seiner Haustüre, verrieten ihm, dass alles kein Traum gewesen war - sie hatten wirklich diese Nacht gemeinsam friedlich zugebracht, was so ein Schneesturm alles macht. Die Bärenkinder füllten ihre Rollen mit Bravour aus und bekamen selbstverständlich großen Beifall. Und dann teilte Wanja auch noch Wärme mit allen Gästen: In seinem Topf, auf der Feuerstelle, waren viele, viele wunderbar warme Steine. Jedes Kind konnte seinen Familienmitgliedern einen warmen Stein in die Hand drücken und der fand an diesem kalten und nassen Vormittag wirklich gute Verwendung. Als alle Eltern gegangen waren, bereiteten wir, den Vögeln noch eine schöne Weihnachtsfreude und hängten an eine Kiefer Futterkugeln und Äpfel.