Waldkindergarten Aidlingen e.V.
Waldkindergarten Aidlingen e.V.

Juli

Waldwichteltagebuch

 

 

Das Kindergartenjahr neigt sich nun langsam dem Ende zu. Nachdem wir viele, viele Wochen Zuhause, oder nur in kleiner Wichtelrunde unterwegs waren, genießen wir nun wieder einen ziemlich „normalen“ Waldkindergarten-Alltag im Nächstenwald. Alles ist kräftig grün und da Blätterdach schenkt uns an den heißten Sommertagen ausreichend Schatten.  

 

 

 

 

Die vier Bärenkinder können nun doch noch einige Flötentöne lernen, absolvieren die letzten Themen der „Eichbaumgruppe“ und haben den „Bärenabend“ erlebt, der in diesem  "etwas anderen" Kindergartenjahr die Übernachtung im Zelt ersetzt hat.                                 

 

Die zukünftigen Schulkinder, Amos, Finja, Lukas und Lukas, konnten zusammen mit Lukas Roller und Petra einen gemeinsamen Nachmittag und Abend verbringen:                   

 Um 16.30 Uhr war an diesem Freitag zu Beginn des Monats, Treffpunkt am Kindergartenplatz. Von dort ging es mit dem Bus des "großen" Lukas', nach Böblingen zum Oberen See - genau, wir wollten wieder einmal Tretboot fahren. Und wir hatten viel Spaß auf dem kühlen Nass. Ein lauer Sommerwind blies und wir fühlten uns fast wie auf hoher See. Bläßhühner, Gänse und Stockenten schwammen und flogen an uns vorbei, viele weitere, bunte Tretboote und sogar ein Segelboot, waren ebenfalls auf dem Wasser unterwegs. Abwechselnd wurde getreten und gelenkt. Anschließend ging es noch für eine Runde zum nahen Spielplatz und dann wieder zurück nach Deufringen. Dort hatten wir von unterwegs bereits zwei Pizzen für uns geordert. Diese ließen wir uns, ganz gemütlich, am Bauwagenplatz schmecken. Nächster Programmpunkt: Pfannkuchen am Lagerfeuer backen. Auf einer speziellen Lagerfeuerpfanne brieten wir uns herrlich dünne, köstliche Crepes die wir mit Nutella bestrichen. Lecker! Aber noch immer nicht genug, bevor wir von unseren Mamas und Papas wieder abgeholt wurden, unternahmen wir noch, mit Taschenlampen ausgerüstet, eine nächtliche Runde durch unseren Nächstenwald. Bis zu den Dachshöhlen führte uns der Spaziergang in der Abenddämmerung und der Wald war ganz still und leise. Gegen 21.30 Uhr war der Bärenabend dann zu Ende und eins war klar, er hat allen Beteiligten sehr viel Spaß gemacht!

Mitte des Monats hatten wir Besuch von Denis Reichle. Er arbeitet seit März beim Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreis Böblingen, wo die Stelle des Abfallpädagogen ganz neu geschaffen wurde, um schon den "Kleinen" den richtigen Umgang mit Müll und die Vermeidung von Abfall, nahe zu bringen. Mit dabei war Monti, der kleine Maulwurf mit der orangefarbenen Weste, der sich über den vielen Müll beklagte, den er immer wieder entdecken muss, wenn er seinen Kopf aus der Erde streckt. Gleich zum Start sangen wir mit Denis Reichle und seiner Gitarre, ein Lied zum Thema "Müll vermeiden" und dann haben wir gemeinsam überlegt, welche verschiedenfarbigen Mülltonnen es gibt und wir Zuhause haben: Die schwarze, die orangefarbene, die blaue und die grüne. Und wir klärten, welche Art von Abfall in welche Tonne gehört. Denis hatte jede Tonne im Miniformat mit dabei. Dann verteilte Monti verschiedenen Müll in unserem Morgenkreis, den er in seiner Landschaft so findet. Jeder von uns durfte nun einen "Abfall" nehmen und in die richtige Tonne sortieren: Papier, Folienreste, Apfel, Holzreste, Eierkartons, Metall ... Und Waldwichteln geht es wie Monti. Auch wir finden auf unseren Streiftouren durch die nahe Umgebung immer wieder Müll, der einfach in die Büsche entsorgt wird. Wir sammeln ihn ein, nehmen in mit und entsorgen ihn an den richtigen Stellen. An dieser Stelle wollen wir Denis Reichle noch einmal "Danke" sagen, für seinen spannenden Besuch und den kleinen Rucksack mit Spiel-Mülltonne und Vesperdose, die es zum Abschied gab.

Außerdem hatten wir Besuch, über den wir uns ganz besonders gefreut haben: Die Junge Oper Stuttgart war mit dem Sitzkissenkonzert "Die Grille und die Ameisen" bei uns im Nächstenwald zu Gast. Schon kurz nach 8 Uhr rollte der Bus mit den Bühnenbildnern an, um am "Zwergenplatz" die Requisiten an die passenden Stellen zu platzieren und alle wichtigen Vorbereitungen zu treffen. Etwas später kamen dann auch die Musikerinnen und Puppenspieler und bis zum Start der Aufführung um 11 Uhr, wurden schon die ersten Klänge der Geigen und des Cellos aus dem Wald zum Bauwagenplatz geweht. Um 11 Uhr nahmen wir dann auf den roten Samtkissen am Waldboden Platz. Die Mamas, Omas und Opas, die ebenfalls gekommen waren, saßen auf mitgebrachten Stühlen. Schon ein paar Tage zuvor hatten wir die Fabel von der "Grille und den Ameisen" nach dem antiken griechischen Dichter Aesop gehört: Die Grille verbrachte die herrlichen Sommertage mit Geigenspiel und genoß das herrliche Wetter, währenddessen die Ameisen bereits jetzt an den kommenden Winter dachten und fleißig Vorräte sammelten. Die Grille blies die Warnungen der Ameisen, schon jetzt an spätere Zeiten zu denken, in den Sommerwind und amüsierte sich über die stetig arbeitenden Krabbeltiere. Ihr könnt es euch denken, natürlich war der schöne Sommer irgendwann zu Ende, der Herbst kam und dann der kalte Winter - und die Grille fror und hatte Hunger. Leider hatten die Ameisen wenig Verständnis für die Sorgen der Grille, sie hatten sie schließlich gewarnt. Die Grille hatte schon alle Hoffnung aufgegeben, diese kalte Zeit zu überstehen. Aber da kam das freundliche Gürteltier und nahm die Grille mit in ihr Baumversteck, wo Familie Gürteltier Wärme und Nahrung mit der Grille teilte und dafür dem schönen Geigespiel lauschen konnte. Auch bei uns war an diesem Tag das Wetter herrlich sommerlich und wir haben die exklusive Aufführung des Stückes, das Puppenspiel und die musikalische Begleitung der Musikerinnen vom Staatsorchester, mit großem Applaus belohnt. Und auch sie genossen den Auftritt unter dem grünen Blätterdach. Wer weiß, vielleicht gibt es im nächsten Jahr eine Fortsetzung?

 

Zum Ende des Monats gab es für unsere vier zukünftigen Schulkinder noch einige besondere Aktionen: Am Montag war der offizielle "Bärenabschied". An diesem Tag durften Lukas, Lukas, Amos und Finja ihre Schulranzen im Morgenkreis präsentieren und mussten die Eichbaumgruppen "Abschlussprüfung" absolvieren. Von Februar bis jetzt, mit langer Unterbrechung, haben sie sich jeden Morgen für eine Viertelstunde mit dem Thema Sprache beschäftigt. Reimen, Buchstaben, lautieren. An diesem Morgen konnten sie den anderen Waldwichteln zeigen, was sie alles gelernt hatten. Und selbstverständlich haben alle die Prüfung mit Bravour bestanden und konnten ihre Urkunde in Empfang nehmen. Im Laufe des Tages fanden sie auch, am Ende einer Schatzsuche, einen großen Koffer gefüllt mit ihren Portfolios und einem Abschiedsgeschenk. Mit Begeisterung wurden die dicken Erinnerungsbücher, bestückt mit Fotos, Monatsberichten und eigenen Werken durchgeblättert und sich an vergangene Zeiten erinnert. Ein Eis zum Ausklang, geliefert von Lukas' Mama Anne, war dann der Abschluss dieses Tages. Am Donnerstag stand dann noch der "Schulcheck" an. Hier wollten wir noch einmal sehen, wie gut unsere vier Bärenkinder mit Schere, Klebestift und Locher umgehen können. Konzentriert wurde gearbeitet und, was diese Fertigkeiten anbelangt, sind alle bestens auf den Schulalltag vorbereitet. Den Abschluss der Woche bildete dann am Freitag das kleine Flötenkonzert am Rabenplatz. Alle anderen Waldwichtel, Mamas, Geschwister, Omas und Opas lauschten den Liedern, die die Bärenkinder zum Besten gaben und wurden mit großem Applaus belohnt. 

 

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