Waldkindergarten Aidlingen e.V.
Waldkindergarten Aidlingen e.V.

November

Waldwichteltagebuch

Inzwischen ist es November geworden, die meisten Bäume haben fast all ihr Laub abgeworfen, der Wald ist licht und ermöglicht ganz neue Ausblicke. 

Und im November steht jedes Jahr ein ganz besonderes Fest an: St. Martin. Wir lieben die Geschichte des Ritter Martin, der an einem kalten Novembertag unterwegs ist von Italien nach Frankreich zu seiner neuen Dienststelle. Am Stadttor von Amiens begegnet er dann dem Bettler, dem er seinen halben Mantel schenkt. Martin hat auf der Reise nach Frankreich schon vieles mit notleidenden Menschen geteilt und am Stadttor Amiens hat er nichts mehr, außer seinem Rittergewandt, so erzählt es die Legende. Und dennoch ist er bereit auch noch seinen Mantel mit dem Schwert zu teilen. Mit dieser Legende haben wir uns beschäftigt, sie gehört und dann gleich dreimal gespielt, weil es uns so viel Spaß macht. Es gab die Gruppe der Ritter mit ihren Pferden, die Rolle der Torwächter, die mit Fackeln vor dem Stadttor stehen, die Rolle des Bettlers. Jeder durfte spielen worauf er Lust hatte. Und auch im Kindergartenalltag versuchen wir, angeregt durch diese Geschichte, noch aufmerksamer zu sein: Zu helfen, wenn ein anderes Kindergartenkind Hilfe benötigt, z.B. beim Tragen eines besonders schweren Astes, oder zu trösten, wenn sich jemand weh getan hat, oder die Handschuhe ausleihen, wenn man sie selbst gerade nicht braucht. Ja, auch wir können immer wieder ein bisschen so wie Martin sein.

Und an einem späten Freitagnachmittag feierten wir dann, in etwas anderer Form als all die Jahre zuvor, doch bei wunderbar ruhigem Herbstwetter, unser Laternenfest. In diesem Jahr konnten Mamas, Papas, Omas, Opas und Geschwister nicht mit dabei sein. Und so trafen wir uns in der kleinen Wichtelrunde am späten Nachmittag an unserem Bauwagenplatz, wo die unterschiedlichsten Laternen wurden entzündet. Mit einem ersten gemeinsamen Lied starteten wir in den Laternenlauf, der uns über den Rabenweg zum Niederseilparcours führte. Dort erlebten wir noch einmal die Legende von St. Martin, gespielt von unsren Erziehern. Sogar ein echtes Pferd begleitete St. Martin, als er an der Stadtmauer von Amiens auf die Bettlerin stieß, die von Amelie gespielt wurde, und ihr die Hälfte seines Mantels schenkte. Lukas als Torwächter beeindruckte uns mit seiner leuchtenden Fackel. Jetzt war es im Nächstenwald richtig dunkel geworden und unsere bunten Laternen erstrahlten wunderschön. Unser kleiner Zug führte uns weiter vorbei am "Alten Waldsofa", zur Linde an der Wiese und dann zurück zum Bauwagenplatz. Immer wieder gab es Haltepunkte, an denen wir unsere liebsten Laternenlieder durch den Wald schallen ließen und keiner fürchtete sich im Dunkeln. Wer weiß, vielleicht haben Wildschweine, Rehe und Eichhörnchen unseren Liedern ebenfalls gelauscht und sich mit uns gefreut!

Jedes Jahr im Dezember fährt der Weihnachtspäckchen Konvoi nach Osteuropa, um dort bedürftigen Kindern in Rumänien, Moldawien, Bulgarien und der Ukraine, eine Weihnachtsüberraschung zu bereiten. Auch wir Waldwichtel haben uns in diesem Jahr wieder daran beteiligt. Jeder von uns hat ein paar kleine Geschenke von Zuhause mitgebracht: Dinge die von uns gekauft wurden, wie ein Wasserfarbkasten, Pinsel, Stifte, Zahncreme, Sticker ... aber auch gut erhaltene Spielsachen von uns Zuhause, die wir gerne an die Kinder abgeben wollten, die nicht so viel haben, wie wir in unseren Kinderzimmern, waren darunter. Zum Beispiel eine Barbie, ein Feuerwehrauto, Duplosteine, oder ein Spiel. Genau wie wir es in der St. Martins Legende gehört hatten, wollten auch wir teilen und etwas von uns abgeben. Und so konnten wir sechs Schuhkartons mit unseren Überraschungen füllen. Drei Kartons für Mädchen und drei Kartons für Jungs. Diese haben wurden dann schön verpackt und sogar noch mit selbst gemachten Kordeln verschönert. Zur Abholzeit kam dann Lions Papa Matthias vorbei, der diese Aktion aktiv unterstützt und hat uns noch einmal mit Hilfe von Fotos und einem kleinen Film gezeigt, was mit unseren sechs Paketen nun passiert. Wie sie zu den Kindern im Osten Europas gelangen und sich dann hoffentlich über unsere Päckchen freuen: Jeder von uns hat ein wenig abgegeben und bereitet sicher einem anderen Kind eine große Freude.

Im November gab es auch jede Menge Geburtstagskinder in der Wichtelrunde: Isabella, Lioba, Karl und Theo feierten ihre Geburtstage mit allem was dazu gehört: Geburtstagsbollerwagen, Geburtstagskrone und Kasperltheater ….

Zum Ende des Monats haben wir dann unseren Bauwagenplatz für die kommende Adventszeit gerichtet: Am Eulenplatz wurde Moos gesammelt und etwas Reisig von den Fichten geschnitten. Das Moos haben wir dann in unseren großen Adventskranz gegeben. In der Weihnachtskiste fanden wir die vielen kleinen Anhänger, Glocken, Engel, Sterne, die wir an den Adventskranz hängen konnten. Aus dem Reisig wurden Büschel gebunden, ebenfalls mit unseren Holzsternen versehen und an der Terrasse und am Baumhaus aufgehängt. Die Aufregung war groß und alle waren mit Eifer bei der Sache. Ein erster Socken von Lioba für Bischof Nikolaus hing auch schon an der Wäscheleine im Bauwagen und wartet nun darauf, mit allen anderen Socken, am 4.12. im Wald für Bischof Nikolaus aufgehängt zu werden. Der kleine Adventskalender aus 24 Streichholzschachteln steht auch schon im Bauwagen bereit. Im Morgenkreis haben wir das Lied von der Weihnachtsbäckerei gesungen und die Knusperdosen fürs Knusperstündchen trudeln auch so langsam ein. In diesem Jahr können wir leider nicht gemeinsam Backen. Dafür wurde bei jedem Waldwichtel Zuhause kräftig Teig geknetet, ausgerollt und ausgestochen, damit jedes Kind seine eigene, gefüllte Knusperdose für die Adventstage im Kindergarten parat hat. 

Wir freuen uns auf jeden Fall sehr auf diese besondere Zeit mit all den kleinen Überraschungen - wir sind bereit!

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