März

Der Monat März zeigte sich in diesem Jahr schon von einer sehr frühlingshaften Seite. Wir bekamen viel Sonnenschein geschenkt, sogar so intensiv, dass wir an manchen Tagen bereits den Schatten des Waldes suchten. Die Buschwindröschen blühten auf und die beiden kleinen Osterglöckchen, die jedes Jahr am Eingang zum Nächstenwald aufblühen, waren auch wieder pünktlich zur Stelle.

Die warmen Temperaturen haben wir genutzt um zu malen, Pfannkuchen auf der Feuerschale zu backen, die Hängematten zwischen die Bäume zu spannen. Und wir konnten Stunde um Stunde mehr Kleidungsstücke ablegen. Herrlich!

Im März bewegen sich die Vorschul-Bären mit großen Schritten dem Ende ihrer Kindergartenzeit entgegen. Immer wenn die Verkehrspolizei Böblingen bei uns zu Besuch ist und den sicheren Schulweg übt, und die „Eichbraumgruppe“ startet, heißt das „Vorbereitung auf die zukünftige Schulzeit“. Der Besuch von Frau Köhler war, wie in jedem Jahr, ein schönes Highlight. Mit viel Spaß erklärt sie den Großen alles Wichtige zum Thema Verkehrssicherheit. Und im Anschluss an den Spaziergang durch Deufringen, mit Ampel und Zebrastreifen, dürfen alle Waldwichtel das Polizeiauto in Augenschein nehmen: Blaulicht , Funkgerät, Lautsprecher und das Martinshorn, das einmal kurz für uns eingeschaltet wird.  

Mitte März sind wir auch in die tägliche „Eichbaumgruppe“ gestartet. Hier dreht sich alles um das große Thema „Sprache“. Wir reimen, erfahren was einen „Satz“ ausmacht, dass ein Wort aus Silben besteht und aus einzelnen Lauten. Und zum Ende der Eichbaumgruppe, im Sommer, werden wir in der Lage sein, Wörter in ihre Laute zu zerlegen und sie zu lautieren: B - U - CH, M - A - M - A,  H - O - S - E … ganz schön schwierig, aber wir bekommen es hin. Und dann winkt die „Urkunde“ nach bestandener Eichbaumgruppen Prüfung.

In diesem Monat hatten wir für einige Tage einen neuen Begleiter in unserer Runde: Kai Groß ist angehender Förster und besucht die Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg. Im Rahmen seines Studiums, und um am Ende auch das Diplom “Waldpädagoge” zu erhalten, absolvierte er ein einwöchiges Praktikum bei uns. Für uns war es toll Kai auf unseren Streifzügen durch den Nächstenwald an unserer Seite zu haben, denn, außer dass Kai Spaß am Zusammensein mit den Waldwichteln hatte, konnten wir von ihm viel Spannendes und Neues über den Wald erfahren, das wir bisher noch nicht wussten. Z. B. zeigte er uns sehr anschaulich, wie aus einem Samen des Tannenzapfens eine stattliche Tanne wird. Am Platz der “Hexe Tannenmütterchen” stehen viele große Tannen (Alter ca. 50 Jahre) und unter den Tannen gibt es einen riesigen Tannenkindergarten. Klitzekleine und kleine Tannensämlinge. Auf dem Foto seht ihr einen einjährigen Tannensämling, einen sogenannten “Tannenstern”. Tatsächlich sieht das winzige Bäumchen, das bereits ein Jahr am Waldboden gewachsen ist, aus wie ein kleiner Stern.  Außerdem hatte Kai für uns einige kleine Baumscheiben zugeschnitten, auf denen die Jahresringe sehr gut sichtbar waren. Eine kleine Buchenscheibe mit ca. 8 cm Durchmesser, war schon stolze 18 Jahre alt, denn so viele Jahresringe konnten wir zählen - mit bloßem Auge, oder mit Hilfe von Kai's mitgebrachter Lupe. Wir bedanken uns sehr für die fünf tollen Tage mit Kai und freuen uns jederzeit über weitere Besuche!

Außerdem unternahmen die Bärenkinder einen Ausflug nach Böblingen. Genauer gesagt ins “Pink Power”, an die Kletterwand. Trainer Uli, der uns während der gut einstündigen Kletterpartie anleitete, begann mit einigen spielerischen Übungen, damit alle wichtigen Muskeln aufgewärmt und bereit fürs Klettern waren: Hoppeln wie ein Hase, hüpfen wie ein Frosch, tapsen wie ein Bär und watscheln wie eine Ente. Dann bekamen wir die Klettergurte angelegt und es wurde ernst. Immer zu zweit ging es an die 10 m hohe Wand. Bei jeder Runde trauten wir uns ein wenig höher zu klettern. Und ein paar von uns schafften es, am Ende die Wand bis ganz nach oben zu erklimmen. Nach der sportlichen Höchstleistung wurde im Pink Power noch gegessen und dann machten wir uns, bei herrlichem Frühlingswetter, auf den Weg zum Spielplatz am Oberen See. Auch jetzt hatten wir noch genug Kraft und Energie, um weiter ausgiebig zu klettern, zu balancieren und zu schaukeln, bevor uns zwei Elternautos eingesammelt und wieder zurück an den Bauwagenplatz gebracht haben. Während die Bären in Böblingen unterwegs waren, haben die Igel- und Rabenkinder den letzten Turntag im Bürgerhaus erlebt. Jetzt gehen wir  in die “Frühlings-Sommer-Pause” und erst im November heißt es freitags wieder: Ab in die Turnhalle. 

Und dann mussten wir Ende des Monats Abschied nehmen von Patty, die uns einen Frühling, einen Sommer, einen Herbst und einen Winter lang in unserem Waldwichtel Alltag bereichert und begleitet hat. Einen ganzen Vormittag lang wurde gespielt und gefeiert, um Patty angemessen “Danke” zu sagen. Verschiedene Aufgaben galt es für sie zu meistern: ein Memory Spiel, bei dem die Waldwichtel Kinder die Symbolkärtchen in der Hand hielten und es Patty's Aufgabe war, die richtigen Kinderpaare zusammen zu finden. Dann hieß es “lauschen”: Welches Instrument wurde angespielt? Die Triangel, Holzblocktrommel, Klangstäbe … ? Und, da Patty im musischen Bereich sehr bewandert ist, meisterte sie auch diese Aufgabe problemlos. Nach jeder bestandenen Prüfung gab es für sie ein Präsent: Unser großes selbstgemaltes Bild, auf das jeder Waldwichtel seinen Teil gemalt hat und ein kleines Erinnerungsbuch mit vielen Fotos von gemeinsamen Erlebnissen der letzten 9 Monate. Aber auch Patty hat uns beschenkt, mit einem neuen Bilderbuch und Erzählwürfeln. Sogar ein eigenes Lied zu ihren Erlebnissen bei uns Waldwichteln hat Patty komponiert und für uns gesungen. Zum Abschluss des Tages erwartete sie noch ein Buffet am Bauwagenplatz und viele Eltern die noch einmal persönlich “Tschüss” und “Danke” sagen wollten. Liebe Patty, wir freuen uns, wenn du immer mal wieder bei uns vorbeischaust und wir wünschen dir viel Erfolg und Freude für deine weitere Ausbildung!