Waldkindergarten Aidlingen e.V.
Waldkindergarten Aidlingen e.V.

Juni 2021

Waldwichteltagebuch

 

 

 

 

 

Der Sommermonat Juni schenkte uns viele schöne Sonnenstunden, aber auch ausreichend Regen - worüber sich die Bäume im Nächstenwald, die Wiesen und Blumen sicher sehr gefreut haben. Alles ist saftig grün und der Waldboden ist endlich wieder richtig durchnässt. Wenn wir jetzt mit unseren kleinen Schaufeln graben, können wir nach langer, langer Zeit, endlich auch wieder mal einen Regenwurm in der Erde finden.

Aber auch sonst hatte dieser Monat einiges für uns im Gepäck:

Bereits im letzten Herbst haben wir beschlossen, das Rätsel um die "Gallen" und die  "Gallwespe" zu lösen. Nun war es soweit, der Thementag "Gallen" stand an. Im späten Herbst finden wir am Waldboden immer wieder Eichenblätter, an deren Unterseite eine runde Kugel "klebt". Wir wussten, dass es sich hierbei um sogenannten "Gallen" handelt. Aber wie kommen sie eigentlich dort hin? Baut die Gallwespe sie, wie eine gemeine Wespe ihre Papierwaben baut? Eine spannende Frage und hier eine möglichst einfache Antwort. Die Eichengallwespe hat, außer ihrem Namen, nichts mit den Wespen gemein, die im Sommer gerne mal um unsere Vesperdosen summen. Nein, sie sind tatsächlich nur 2-5 mm groß und wahrscheinlich haben wir sie noch nie bewusst wahrgenommen. Das Weibchen legt mit ihrem Legestachel in die Knospen der Eiche, oder direkt in ein Eichenblatt, ein Ei ab. Und die Eiche lässt dann, ein wenig wie ein Wundpflaster, die Galle wachsen. Darin entwickelt sich, wohl behütet aus dem Ei die Larve. Sie hat eine sichere Behausung und ausreichend Nahrung direkt um sich herum. Sie frisst sich am Inneren der Galle satt, verpuppt sich dort und, wenn im Herbst das Eichenblatt zu Boden gefallen ist, nagt sich die Gallwespe aus ihrer runden Höhle heraus. Die Gallwespe und der Eichenbaum - eine supertolle Gemeinschaft. Pflanzengallen können sehr vielfältig aussehen und es gibt etwa 1400 verschiedene Gallwespenarten. All dies haben wir an unserem Thementag erfahren. Besonders Spaß hat uns das Aufblasen eines Luftballons mit Hilfe einer Pumpe gemacht. So konnten wir ein bisschen sehen, wie die Galle an der Unterseite des großen Eichenblattes aus Pappe, größer und größer wird. Anschließend haben wir uns noch Kugeln gefilzt, die uns an die Form an die Eichengallen erinnert haben und sie als Ketten umgehängt. Ein spannender Vormittag, an dem wir viel Neues erfahren haben!

Wie schon im vergangenen Sommer hatten wir die tolle Gelegenheit, zwei Musiker des Orchesters des Stuttgarter Staatstheaters, mit einem Sitzkissenkonzert, bei uns Willkommen zu heißen. Dieses mal erwartete uns die Geschichte vom "Lamm, das zum Essen kam". Am Tag zuvor hatten wir das Bilderbuch dazu gelesen: Ein kleines Lamm klopft an einem eisigen Winterabend am Haus des Wolfes an. Dieser ist hocherfreut, denn Lamm gehört zu seinen Leibgerichten. Aber dieses kleine, hilflose Schaf, das frierend am warmen Feuer sitzt, wächt dem Wolf mehr und mehr ans Herz - so dass er es am Ende der Geschichte natürlich nicht fressen kann. Dafür hat er einen kleinen Freund gewonnen, mit dem zusammen er nun gerne seine Gemüsesuppe teilt. Im Vorfeld hatten wir von der "Jungen Oper" ein Päckchen mit Bastelmaterialien erhalten und jedes Kind konnte im Vorfeld eine Fingerpuppe "Lamm" oder eine Fingerpuppe "Wolf" gestalten. Auf dem Foto seht ihr eine Auswahl der tollen Figürchen. 

Auf der Terrasse des Bauwagenplatzes wurden schon am Morgen von den Bühnenarbeitern die Kulissen aufgebaut und unser Tarp wurde gespannt, unter dem wir während der Aufführung sitzen konnten: Auf der Bühne dampfte der große Topf mit der Gemüsesuppe des Wolfes und die Geschichte um das kleine Lamm und dem doch nicht ganz so bösen Wolf, wurde untermalt mit Musikstücken und Lautmalereien der beiden Kontrabasse. Die Musiker wechselten zwischen Schauspiel und Musik und wir lauschten gespannt und aufmerksam der Darbietung. Am Ende gab es von uns Waldwichteln, den Mamas, Papas, Omas und Opas, die ebenfalls gekommen waren, großen Applaus. Und auch der angekündigte Regen war so nett, erst nach der Aufführung einzusetzen. Für uns war es wieder ein tolles Ereignis, dass das Staatstheater zu uns an den Bauwagenplatz gekommen war!

 

 

 

 

 

Außerdem gab es Geburtstagskinder: Benno wurde 5 Jahre alt, Constantin 7 und auch Petra wurde wieder ein Jahr älter. Wie immer gab es viele Wünsche aus der Wunschrakete, Eis und Würstchenfeuer und die Kasperltheater Aufführungen. An Petras Geburtstag waren es sogar die Bärenkinder, die ein Stück aufführten. 

 

 

 

 

 

Natürlich haben wir die hochsommerliche Phase genutzt, um einen Ausflug zum Bach bei Gechingen zu unternehmen. Treffpunkt war an diesem heißen Sommertag am Spielplatz Bergwaldsiedlung. Von dort ging es über Wiesenwege bergab zur Bachstelle, an der wir einen wunderschönen Plansch-Vormittag verbracht haben.

Zum Ende des Monats waren wir wieder einmal beim "Ochsenplätzle", das oberhalb von Dätzingen liegt. Treffpunkt war an diesem herrlichen Sommermorgen der Spielplatz am Schloss in Dätzingen. Die ersten 500 m bergan mussten wir nicht zu Fuß zurücklegen, sondern konnten, in drei Gruppen aufgeteilt, im Pickup von Brunos und Theos Papa sitzen. Das hat Spaß gemacht. Ab dort spazierten wir, entlang an Wiesen und Feldern, zu unserem Ziel. Sofort wurde ein Feuer entzündet, um die mitgebrachten Würste zu grillen, denn die Mägen knurrten nach der kleinen Wanderung. Die Sonne schien ununterbrochen vom blauen Himmel, die Würstchen schmeckten köstlich, ein wunderschöner Sommervormittag - was will man mehr? Der Rückweg zum Schloss, immer bergab, war für uns erprobte Wanderer natürlich kein Problem!

 

Zum Glück bleiben uns noch einige Wochen, bis zu den Sommerferien, wenn einige Waldwichtel „Tschüss sagen“ werden und in die Schule wechseln. Auf diese Wochen und viele tolle Erlebnisse freuen wir uns!

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