Waldkindergarten Aidlingen e.V.
Waldkindergarten Aidlingen e.V.

Mai 

Waldwichteltagebuch

 

 

 

 

Der Monat Mai war noch nicht ganz das, was er theoretisch sein sollte - nämlich ein angenehm milder Frühlingsmonat. Wir hatten immer mal einen sonnigen Tag, doch dann wurde es auch schon wieder kühl und die dicken Jacken konnten noch nicht endgültig verräumt werden. 

Aber egal welches Wetter, wir haben immer ein kunterbuntes Programm, das Spaß macht. 

Gleich zu Beginn des Monats standen der Muttertag und Vatertag an. Und die haben wir selbstverständlich nicht vergessen und unseren Eltern „Danke“ gesagt. 

Aus Eierkartons, die wir in kleine Schnipsel gerissen hatten, plus Wasser und rotem Kreppband als Färbemittel, wurde eine Masse, die wir in Herz Ausstechförmchen gedrückt haben. Darauf haben wir einige Ringelblumensamen gestreut und das Ganze trocknen lassen. Dann wurde jedes „Blumensamen Herz“ schön verpackt und am 14.5. Zuhause den Eltern überreicht.

Dazu kam, über das Handy an unsere Eltern gesendet, ein „Blumengruß Foto“ und eine Sprachnachricht. Jedes Kind hatte eine Nachricht auf's Handy gesprochen, in der es sich bei Mama und Papa bedankt hat: Fürs Kuscheln, fürs „in der Sonne liegen“, für Eis aus der Eisdiele, fürs Kochen und Salat machen, für den Spielplatzbesuch und, und, und … Jeder Waldwichtel wusste allerlei, wofür er sich bei seinen Eltern bedanken konnte. Und sicherlich haben sich alle Mamas und Papas über die kleine Überraschung gefreut!

Ein besonderes Highlight stand in diesem Monat, nach langer Pause, endlich wieder an: Die Brandschutz Erziehung bei der Aidlinger Feuerwehr. Gleich an zwei Tagen hintereinander startete der Vormittag direkt am Feuerwehrhaus. Die netten Feuerwehrmänner zeigten uns die Ausrüstung, die ein Feuerwehrmann tragen muss: Die feuerfeste Hose und Jacke, Stiefel mit Stahlkappe, selbstverständlich ein Helm in Leuchtfarbe mit Schild und Nackenschutz, Handschuhe, nicht zu vergessen. Wir durften ein Sauerstoffgerät auf den Rücken nehmen - oh Mann, ist das schwer - die Sauerstoffmaske aufziehen. Anhand von Bildern erarbeiteten wir, wie wir uns im Brandfall verhalten: Sich nicht unter dem Bett verstecken, den Raum verlassen, Türen schließen, d.h. das Feuer aussperren, keine unnötigen Gegenstände, wie Spielsachen mitnehmen, die Treppe benutzen, nicht den Aufzug. Sich bemerkbar machen, erwachsene Hilfe holen, die 112 wählen … Dann bekamen wir auf eindrucksvolle Weise, an einem Hausmodell demonstriert, wie Rauch im Brandfall nach oben steigt und schließlich, der hoffentlich vorhandene Rauchmelder, Alarm schlägt. Das alles hat uns sehr beeindruckt. Zum krönenden Abschluss des zweiten Tages, durften wir in zwei Feuerwehrautos einsteigen und die Feuerwehrmänner Jörg und Didi fuhren uns zurück zum Waldkindergarten - sogar Blaulicht und Martinshorn ertönten kurz zur Abfahrt. Mann, war das toll! 

Nach den ersten beiden tollen Terminen bei der Aidlinger Feuerwehr, folgte dann auch prompt noch ein dritter. Und der hat die ersten Treffen noch getoppt! Los ging's damit, dass wir üben durften, wie im Brandfall ein Notruf abgesetzt wird: Name, Adresse, was ist passiert? Wie viele Personen und vielleicht auch Tiere, sind in Gefahr? Wer traut sich, mit Feuerwehrmann Jörg, nebenan im Leitstellenraum zu telefonieren? Odilo, Bruno und Lisa. Souverän setzten sie mit dem Telefon einen Notruf ab - toll! Wichtig, nie auflegen, bevor der Feuerwehrmann in der Leitstelle dazu auffordert. Dann teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Gruppe 1 besichtigte in der großen Fahrzeughalle den sogenannten Spreizer und die große hydraulische Schere, die so stark ist, dass sie problemlos eine Eisenstange durchschneidet. Die Kinder der zweiten Gruppe durften währenddessen auf dem Parkplatz, immer zu zweit, in den Korb des großen Drehleiter Feuerwehrautos steigen. Mann oh Mann, ging das hoch hinaus - ein fantastischer Blick über Aidlingen war die Belohnung. Selbstverständlich wurden die Gruppen auch noch getauscht. Und dann kam der Höhepunkt des Vormittages, die Schaumparty, die uns Feuerwehrmänner Didi und Dietmar schon versprochen hatten. Der Parkplatz wurde mit weißem Löschschaum bedeckt und wir durften uns tatsächlich mitten hinein werfen in das weiße Vergnügen. Noch immer nicht genug der Abendteuer - zurück zum Kindergarten ging es wieder mit zwei Feuerwehrautos. 

 

 

 

 

 

 

Wir sagen ganz, ganz herzlichen Dank an alle Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen, die uns diese drei Vormittage möglich gemacht haben. Es war toll!

 

Normalerweise ist der Nächstenwald unsere tägliche, große Bewegungslandschaft. An einem Freitag im Mai haben wir aber eine andere Bewegungslandschaft aufgesucht, nämlich die im Paladion des SVB. Mit der Bahn ging es von Gärtringen zum Goldberg. Ein kurzer Fußweg führte uns in den Silberweg nach Böblingen. Bevor es ans Toben ging, haben wir uns im Freien gestärkt und dann konnte es losgehen. Eine Stunde lang wurde ausgiebigst gesprungen, gehangelt, Saltos in die Weichen Schaumstoffkissen geschlagen, mit der Seilbahn gefahren, auf dem großen Trampolin gehüpft … Es war fantastisch. Im Anschluss spazierten wir weiter zum Spielplatz in der Galgenbergstraße, wo wir noch einmal eine Stunde Zeit zum Spielen hatten, bevor es mit vier Mama/Papa Taxis wieder zurück zum Waldkindergarten ging. Ein toller Vormittag mit viel, viel, viel Bewegung.

 

Bei unseren täglichen Streifzügen kreuz und quer durch den Nächstenwald, gibt es immer viel zu entdecken: Kleine Tiere wie Mistkäfer, Schnecken, Spinnen und Molche, schöne Moose, Flechten und Pilze … Ab und zu gibt es aber auch weniger Schönes zu erblicken, wie zum Beispiel leere Flaschen. Einen solchen Fund haben wir vor Kurzem in der Nähe des Waldpfades gemacht, den wir „Räuberweg“ nennen. Jede Menge Flaschen, schön nebeneinander aufgereiht und Scherben. Das sieht scheußlich aus, gehört nicht hierher und Waldtiere können sich daran verletzen. Ein Eichhörnchen könnte in die Scherben springen, oder ein Fuchs. Ein Tier könnte eine Scherbe verschlucken. Wir haben auf alle Fälle schnell eine Tasche besorgt, allen Unrat hineingepackt und im nächsten Altglascontainer entsorgt. Schade, dass manche Leute nicht wissen, was in den Wald gehört und was nicht.

Im Monat Mai hatten die großen Bärenkinder sehr spannenden Besuch von den Streuobstpädagoginnen Margot Schwertle und Dora Kulik. Sie hatten interessante Informationen und tolle Aktivitäten zur „Erdhummel“ im Gepäck. Organisiert war die Veranstaltung vom Landschaftserhaltungsverband des Landkreis BB. Wir wissen nun, dass die sogenannte „Jungkönigin“ im Frühling Ausschau hält, nach einem passenden Nistplatz - z.B. ein unbewohntes Mauseloch, oder ein Totholzhaufen. Dort legt sie ihre Eier ab und gründet so ein neues Volk. Anders als bei den Bienen, sterben im Herbst alle Tiere des Hummelvolkes, nur die Jungkönigin überlebt. Die schlüpfenden Larven ernährt sie mit Pollen, den sie an Blüten sammelt. Damit auch unser Waldkindergartenplatz, an dem schon vieles an blühenden Pflanzen zu finden ist, noch blütenreicher und damit für Hummeln, Bienen, Schmetterlinge und Co. noch wertvoller wird, haben wir, nach der „Theorie“, mit Margot und Dora ganz aktiv, unser kleines Beet bepflanzt, bzw. eingesät: Wollziest, auch Eselsohr genannt, weil sich die Blütenblätter so weich anfühlen wie ein Eselsohr, Traubenhyazinthe, Skabiose, Flockenblumen und ein Tütchen voll heimischer Wildpflanzen. Wir werden fleißig gießen und hoffen, dass es bald grünt und blüht und noch mehr Insekten an unseren Platz lockt. An dieser Stelle noch einmal ein großes „Dankeschön“ an Margot und Dora für den liebevoll vorbereiteten Besuch, es war sehr spannend und interessant!

Der Monat Juni schenkt uns hoffentlich ganz viel Sonnenschein, und das sattgrüne Blätterdach des Nächstenwaldes den nötigen Schatten.

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