Oktober

Der Monat Oktober war ein Herbstmonat, wie er im Buche steht: Herrlich buntes Laub auf den Bäumen und am Waldboden, das unter unseren Füssen raschelte. An den Sträuchern Schlehen und Hagebutten. Am Morgen frisch, dann viel Sonnenschein und wir konnten wieder einige Kleidungsschichten ablegen. Mal Sturm, ein klein wenig Regen, etwas Raureif und Nebel.

Auch in diesem Monat haben wir weiter das verarbeitet, was uns der Herbst schenkte: So haben wir gleich Anfang Oktober unsere vielen gesammelten Äpfel zu Apfelsaft verarbeitet. Wieder waren es Hannes’ und Felix’ Papa und Opa, die am Morgen mit Traktor und Apfelsaftpresse bei uns eintrafen. Gemeinsam wurden die vielen Äpfel in den Häcksler geworfen, zu Mus zerhackt und dann in die schöne, alte Saftpresse gegeben. Mit Muskelkraft wurde aus dem Apfelhäcksel, köstlicher, goldgelber Saft, den wir in Fässer abfüllten. Jede Familie konnte sich in mitgebrachte Flaschen von unserem Saft abfüllen und ihn Zuhause genießen. Da wir in diesem Jahr besonders viel Saft produzieren konnten, haben wir 60 Flaschen auf dem Aidlinger Marktplatz zum Verkauf angeboten. Und, ihr werdet es nicht glauben, schon nach gut zwei Stunden, waren sie alle verkauft. Wir haben uns riesig gefreut über alle bekannten und unbekannten Gesichter, die den Weg zu unserem kleinen Verkaufsstand gefunden haben. Der erste Käufer war um 8.30 Uhr Herr Kufieta, Hausmeister der Buchhaldenschule. Und um 11 Uhr, waren alle Kisten leer. Wir hoffen, dass Euch der Saft hervorragend geschmeckt hat und haben beschlossen, dass die Produktion im nächsten Herbst noch einmal gesteigert werden muss.

Mitte Oktober, nachdem einige Waldwichtel mit Helen noch eine Kürbissuppe für alle zubereitet haben, ließen wir die Erntezeit mit einem Kartoffelfeuer ausklingen. In der Feuerschale wurden die letzten Kartoffeln gegrillt und  in selbstgemachten Kräuterquark gedippt. Köstlich!

Dann gab es auch ein Geburtstagskind: Karin, die seit April bei uns arbeitet und uns bei all unseren Abenteuern und Aktivitäten im Nächstenwald begleitet, hat gefeiert, mit allem drum und dran. Herzlichen Glückwunsch Karin!

An dem Tag, als Sturm Ignaz, reichlich Laub von den Bäumen im Nächstenwald geschüttelt hat, waren wir, nach langer Pause, wieder einmal mit dem Bus unterwegs. Zwar war es nur eine kurze Fahrt von Deufringen in die Aidlinger Ortsmitte, aber alle Waldwichtel haben sich riesig auf den Ausflug gefreut. Wir hatten ein paar Tage zuvor, von Benno‘s und Felix‘ Opa, einen Gutschein fürs Eiscafe Angelo geschenkt bekommen und diesen Gutschein wollten wir, noch vor der Winterpause der Eisdiele, einlösen. Aber zuerst haben wir ein wenig auf dem nahen Spielplatz gespielt und unter dem kleinen Kastanienbaum hunderte von Kastanien gesammelt, bevor es dann endlich, in die Eisdiele ging. Jeder Waldwichtel musste sich für eine Eissorte entscheiden. Und das war gar nicht so einfach, bei der großen Auswahl. Auf dem Marktplatz haben wir, unter inzwischen leergefegtem blauem Himmel, das Eis genossen, bevor wir wieder in den Bus zurück nach Deufringen gestiegen sind. Toll, dass dieser kleine Ausflug wieder möglich war – wir haben ihn sehr genossen.

Das herrliche Oktober Herbstwetter haben wir auch genutzt, um richtig kreativ zu sein – sowohl in der Raben-, als auch in der Igel- und Bärengruppe. Die kleinen Rabenkinder haben mit Helen und Katharina ihre Laternen gebastelt, denn, nicht mehr lange und das St. Martin‘s Fest steht an. Ein Papierbogen mit Wasserfarben bemalt und Wachstropfen bestückt, dann mit dem Bügeleisen bearbeitet, wurde zur bunten Laterne. Die Igelkinder haben mit Karin tolle Fliegenpilze aus Eierkartons gestaltet und die großen Bären mit Petra, lustige Eulen. Ja, auch am Waldboden lässt sich wunderbar mit Schere, Klebstoff, Farben und Pinsel arbeiten. Und wenn dabei die Herbstsonne durch die Bäume blinzelt, macht es besonders viel Spaß.

In der letzten Oktoberwoche, vor dem Start in die Herbstferien, waren wir noch einmal beim kleinen Pferdestall von Angela. Eine kleine Wichtelgruppe konnte wieder einen Vormittag mit den Island Ponys Gydja, Vinja und Gjosta verbringen. Die Sonne schien dazu vom blauen Herbsthimmel – was will man mehr? Zuallererst haben wir die drei Pferde freundlich begrüßt und anschließend die Tiere mit Bürste und Striegel verwöhnt. Die Pferde genossen die Massagen sehr. Dann konnte jedes Kind einmal auf Vinjas Rücken steigen und das „Wäscheklammer Spiel“ spielen: Augen schließen, nicht spickeln und Angela klemmte oder legte drei Wäscheklammern an oder auf das Pony. Augen auf und nun hieß es, sich drehen und wenden, sich recken und strecken, um die Klammern ganz vorn aus der Mähne oder hinter sich, vom Popo Vinjas, zu erwischen … Jeder der sich traute, konnte dann noch ganz gemütlich, auf Vinjas Rücken liegen und das warme Fell sogar im Gesicht spüren. Nach dem wir uns zwischendurch mit unserem Vesper gestärkt hatten, bereiteten wir auch den Pferden eine ganz besondere Leckerei zu: Ein Pferdemüsli mit Kräutertee übergossen. Denn, wenn die kalte Jahreszeit beginnt, tut auch den Pferden ein warmer Tee gut. In drei Futterschüsseln gaben wir eine „Pferdemüsli Mischung“, dazu Äpfel und Karotten. Dann füllten wir in einen Extratopf eine Kräutertee Mischung aus Ringelblume, Kornblume, Hagebutten, Apfelstücken, Malve und Thymian. Wir gaben Wasser darüber und erhitzten den Tee auf dem kleinen Gaskocher. Diesen gaben wir über die Müslimischung. Vinja. Gydja und Gjosta konnten es kaum erwarten die köstliche Mahlzeit auszuschlabbern. Natürlich durfte sich dann auch noch jedes Kind seine persönliche Teemischung, aus den angebotenen Kräutern, zusammenstellen – denn auch wir können einen warmen Tee, in der kalten Jahreszeit, im Nächstenwald gut gebrauchen. Dieser Besuch war vorerst der letzte. Hoffentlich können wir im nächsten Frühling wieder mit den Besuchen bei Angela und den Pferden starten. An dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön für die tollen Pferdeerlebnisse in diesem Jahr! 

Nun verabschieden wir uns für eine Woche in die Herbstferien und freuen uns auf das Laternenfest, das gleich nach den Herbstferien ansteht!