Waldkindergarten Aidlingen e.V.
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November

Waldwichteltagebuch

Als wir Anfang November, nach einer Woche Herbstferien wieder in den Kindergartenalltag gestartet sind, gab es ein ganz wichtiges Thema: Unser Laternenfest. Und darauf haben wir uns alle ganz mächtig gefreut.

Im Morgenkreis wurden eifrig Laternenlieder gesungen, die Legende von St. Martin gehört, vorgespielt und selbst nachgespielt. 

Diese Geschichte vom Teilen und einander helfen gefällt uns jedes Jahr auf's Neue ganz besonders gut. Und irgendwie versuchen wir dann auch im Kindergartenalltag stets “ein bisschen so wie Martin” zu sein: Schnell nach einem Pflaster schauen, wenn sich jemand am Finger verletzt hat. Ist ein Kind im Wald über einen Ast gestolpert rasch hinzueilen und nachschauen, ob alles okay ist. Haben wir jemandem weh getan, ohne Aufforderung “Entschuldigung” sagen. Etwas vom Vesper abgeben, wenn ein anderer noch Hunger hat … Ja, es gibt so einige Möglichkeiten, im Laufe eines Tages hilfsbereit zu sein. 

Die neuen Waldwichtel haben ihre Laterne gewerkelt: Rotes, orangefarbenes und gelbes Transparentpapier reißen und mit Kleister auf das Papier kleben. Für das Ausschneiden der Kinder, die sich rund um die Feuerstrahlen reihen, hatten die kleinen Raben Hilfe von einem großen Bärenkind. Schön sind sie geworden und dann freuten wir uns auf den Laternenlauf durch den dunklen Nächstenwald.

Dann war es endlich so weit, an einem späten Nachmittag leuchteten an unserem Bauwagenplatz die unterschiedlichsten Laternen um die Wette. Nach einem gemeinsamen Lied, zur Einstimmung, setzte sich der Zug in Richtung Niederseilparcours in Bewegung. Dort erwartete alle kleinen und großen Waldwichtel die Legende von St. Martin, der in einer kalten Novembernacht seinen Mantel teilt. Und St. Martin war tatsächlich auf einem echten Pferd auf den Platz gekommen. Er führte es langsam in Richtung des Stadttors von Amiens, da der Boden gefroren war und er nicht wollte, dass sein treues Pferd zu Schaden kam, während sein Kamerad bereits eilig vorausgeeilt war, um im warmen Gasthaus Unterschlupf zu finden. Doch an der Stadtmauer wollte Martins Pferd nicht weiterlaufen und schließlich entdeckte Martin den Grund. Eine Gestalt, in Lumpen gehüllt, kauerte dort in der Kälte. Ohne zu zögern zog Martin sein Schwert und teilte seinen warmen Mantel mit der frierenden Bettlerin. Der Wächter am Stadttor, mit der brennenden Fackel in der Hand, ließ dann auch Martin nach Amiens einreiten … Ihr kennt die Geschichte und wir kennen sie auch - sehr gut sogar. Aber trotzdem hören und sehen wir sie immer wieder gerne. Anschließend zogen wir weiter durch den immer dunkler werdenden Nächstenwald und Lichterkreise auf dem Weg markierten unsere Singstationen. Nach der langen Runde erwarteten uns am Bauwagenplatz brennende Feuerschalen, über denen wir zum Abschluss des Abends unsere mitgebrachten Würste grillten. Am wolkenlosen Himmel leuchteten Sterne und hier unten leuchteten wir

 

 

 

 

 

Auch zwei Geburtstagskinder bescherte uns der November: Bella und Karl wurden beiden 6 Jahre alt. Im Geburtstagsbollerwagen wird dann das Kind von seinen Freunden und Freundinnen durch den Wald gezogen und das neue Geburtstagsgeschenk, die Tonkugel mit Edelsteinfüllung, sind immer ganz besondere Höhepunkte. 

 

 

 

Auch das Freitagsturnen hat wieder begonnen. Eine Bewegungslandschaft im Bürgerhaus Dachtel wird begeistert „beturnt“ und alle haben ihren Spaß.

Und dann wurde, wie alle Jahre wieder, natürlich noch fleißig gebacken und da wir im Waldkindergarten keinen Backofen haben, findet unser Adventsbacken immer in Küchen unserer Familien statt. In diesem Jahr haben uns Familie Carli, Familie Pieper und Familie Angermair die Küchentüren geöffnet und die Backöfen eingeheizt. Fleißig wurden Engelsaugen, Ausstecherle, Vanillekipferl und Spritzgebäck produziert, wurde ausgewellt, geformt, ausgestochen und gekurbelt … und am Ende waren viele Dosen mit Gebäck gefüllt. Jeden Tag in der Adventszeit wird eine der Dosen beim Knusperstündchen die Runde machen und jeder Waldwichtel darf sich ein Plätzchen auswählen. Und im winterlichen Nächstenwald schmecken sie immer ganz besonders gut.

 

 

 

 

 

Den Adventskranz schmückten in diesem Jahr die kleinen Rabenkinder und mit vereinten Kräften wurde er an der Terrassendecke befestigt. Jetzt werden unsere Morgenkreise wieder dort, rund um den Adventkranz stattfinden, der jeden Morgen langsam von der Decke Richtung Boden schwebt.

 

Und ganz zum Ende des Monats stand dann noch der Abschied von Karin an. Sie hat sich dazu entschieden, kürzer zu treten und ihrem Ruhestand entgegenzublicken. Über eineinhalb Jahre hat sie uns im Waldwichtel Alltag begleitet. Mit einem tollen Überraschungsbuffet der Eltern und vielen schönen Geschenken, haben wir uns ausgiebig bei ihr bedankt - für ihr Engagement, ihre Fröhlichkeit, ihre Freude an der Arbeit mit uns Waldwichteln … 

Wir werden dich vermissen und gönnen dir, nichtsdestotrotz, nun ganz viel freie Zeit.

 

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