Waldkindergarten Aidlingen e.V.
Waldkindergarten Aidlingen e.V.

Waldwichteltagebuch

Dezember 2022

 

 

 

Der Dezember neigt sich dem Ende zu. Wir haben uns in die Weihnachtsferien verabschiedet und die kleinen Waldwichtel zählen die Tage, bis das letzte Türchen im Adventskalender geöffnet werden kann und Weihnachten endlich da ist. 

 

In den vergangenen Dezemberwochen haben wir viel gemeinsam erlebt, uns auf das Fest vorbereitet und eingestimmt - und davon wollen wir in diesem Monatsbericht erzählen:

 

Jeden Tag fand der Morgenkreis auf der Terrasse zwischen unseren beiden Bauwagen statt. Der große Adventskranz schwebte feierlich an seinem langen Seil von der Decke nach herab. In unserem kleinen Adventskalender, aus 24 Streichholzschachteln, wurde täglich die passende Schublade geöffnet in dem sich zwei Sterne, mit Namen beschriftet, befanden. Diese beiden Kindern durften nach dem Morgenkreis, im kuschlig warmen Bauwagen, mit einer der Erzieherinnen, eine Kette aus Mandarinenschalen Herzen gestalten. Anschließend wurde in der Kuschelecke noch gemütlich ein Weihnachtsbilderbuch gelesen, während der Rest der Gruppe bereits im Winterwald unterwegs war. 

Die Mandarinenherz Ketten wurden nach dem Trocknen schön verpackt und  waren dann unser Weihnachtsgeschenk für die Eltern.

 

Am 6. Dezember hatten wir hohen Besuch. Bereits drei Tage zuvor hatten wir Bischof Nikolaus unsere Socken am kleinen Bergahorn am Bauwagenplatz aufgehängt, in der großen Hoffnung, dass er sie abholen und füllen würde. Und, tatsächlich, am 6. Dezember bekamen wir am „Eulenplatz“ Besuch. Schon von Weitem konnten wir ihn in seinem roten Mantel, seiner prächtigen Bischofsmütze und seinem Stab, durch den Wald kommen sehen. Und auf seinem Rücken trug er einen Sack – gefüllt mit all unseren Socken. Gemeinsam haben wir gesungen und dann hat Nikolaus jedem einzelnen Kind und allen Erzieherinnen, ihre Socken zurück gegeben. Gefüllt mit einer Mandarine, Walnüssen und Schokolade. Wir waren sehr beeindruckt und erfreut über den Besuch dieses freundlichen Mannes mit dem weißen Bart. 

 

 

 

 

 

Drei Tage später waren wir in der Weihnachtswerkstatt kreativ. Jedes Kind hatte zuvor, aus vier Vorschlägen, sein Lieblingsobjekt auswählen können. Und dann wurden zwei verschiedene Arten von Weihnachtsbäumen gewickelt und geklebt, Walnüsse mit goldener Farbe verziert und Sterne geprickelt. Hier könnt ihr ein paar der Werke sehen!

Wie jedes Jahr in der Adventszeit, spielen unsere Erzieherinnen vor dem Abholen, eine kleine Geschichte für uns. Allesamt handeln sie von Maria und Josef auf ihrem langen, beschwerlichen Weg nach Bethlehem, den sie zusammen mit ihren Tieren, dem Hund Bello, dem Esel I-ah und dem Schaf mit Namen Glöckchen, zurück legen. Auf diesem Weg begegnen sie zum Beispiel dem kleinen Hasen, der ihnen den Weg ins nächste Dorf weist, oder der Spinne, die ihnen ein Netz vor die Höhle webt, in der Maria und Josef die kalte Nacht verbringen und so nicht mehr frieren müssen. Oder die Begegnung mit einer armen Frau, die selbst fast nichts hat und doch ihren kleinen Krug mit Suppe teilen kann und wundersamer Weise noch genug für sie selbst übrig bleibt und, und, und. Wir Waldwichtel lieben diese kleinen Geschichten. Auf dem Foto könnt ihr Maria, Josef und ihre Tiere sehen. 

Anschließend findet dann das „Knusperstündchen“ statt: Aus der kleinen Keksdose, gefüllt mit den Plätzchen aus der Adventsbäckerei, bekommt jedes Kind eines und nach dem wir den Vers „Knusper, knusper Knäußchen, wer knuspert an meinem Häuschen? Der Wind, der Wind, das himmlische Kind!“, gesprochen haben, lassen wir uns die kleine Leckerei schmecken. Und, das müsst ihr uns glauben, so gut wie im Wald, schmecken sie nirgendwo sonst. 

 

 

 

Im Monat Dezember waren wir tatsächlich auch wieder einmal in Herrenberg im „Theater aus dem Köfferchen“. Nur für uns Waldwichtel hatte Christine Kümmel ihr kleines Theater geöffnet und spielte uns die Geschichte vom „Weihnachtszauber“. Von Bär Bruno, der so gerne einmal Weihnachten erleben wollte und auf seinen Winterschlaf verzichtete, um gemeinsam mit der kleinen Gans, dem Hasen und dem Fuchs ein „zauberhaftes“ Weihnachtfest im Wald zu erleben. Auch wir waren verzaubert von der schönen Darbietung und froh, wieder einmal ein solches Event erleben zu können.

 

Und dann haben wir uns auch noch auf Herbergssuche begeben. Richtig gehört, genau so, wie Maria und Josef, sind wir nicht durch Bethlehem, aber durch den Holzweg gezogen und haben an vielen Türen geklingelt und nach einem warmen Platz für unsere Vesperzeit gebeten. Leider hatten wir zuerst wenig Erfolg: Das Wohnzimmer wäre nicht groß genug, es wären schon andere Gäste zu Besuch, es würden gerade die Koffer gepackt für eine Reise übers Wochenende, oder wir wären etwas zu schmutzig - das waren die Antworten der Bewohner des Holzweges. Nun konnten wir gut nachfühlen, wie sich Maria und Josef gefühlt haben mussten, als sie in Bethlehem vergeblich nach einer Herberge gesucht haben. Aber, ihr werdet es nicht glauben, am Haus von Familie Schorndorfer wurden wir nicht fortgeschickt. Sie öffneten uns das große Tor der alte Scheune neben ihrem Wohnhaus und wir konnten zwischen den alten Mauern, auf Strohballen sitzend, unsere Vesperboxen leeren. Welch schönes Erlebnis!

Am letzten Kindergartentag fand dann noch unsere Weihnachtsfeier statt, für die wir schon Anfang des Monats die Aufgabe bekommen hatten, ein Weihnachtsschaf aus Pappe und Schafwolle zu gestalten. An diesem Tag sollten wir die Schafe mit zum „Alten Rabenplatz“ bringen. Dort stand unsere Erzieherin Helen und sah gar nicht mehr wirklich wie „Helen“ aus, sondern wie ein Hirte. Mit  Hut auf dem Kopf, einem Schaffell um die Schultern und auf ihren Hirtenstab gelehnt. Um sie herum stellten wir all die kleinen Schafe und schon hatte sie eine ganze Herde zu hüten. Und dann entdeckten wir eine sonderbare Gestalt in schwarzem Mantel und mit riesigen Stiefeln, die sich von Baum zu Baum schlich und ganz sicher irgend etwas im Schilde führte. War das nun Brunos Papa Jo, oder ein Räuber? Karin führte uns durch die Geschichte „Vom kleinen Hirten und dem großen Räuber“. Der kleine Hirte vernahm, wie viele andere Hirten an diesem Tag, die Nachricht von der Geburt des Gottessohnes. Und auch er machte sich auf, das neugeborene Kind willkommen zu heißen und ihm ein kleines Geschenk zu bringen. So verließ der kleine Hirte seine Herde und der Räuber folgte ihm. Denn sicher gab es dort, wo ein Gottessohn geboren wurde, ein großes Fest mit tollem Essen und sicher Einigem was sich zu rauben lohnte. Doch schon auf dem Weg verschenkte der kleine Hirte seine Decke an eine frierende Frau und den Krug mit Schafmilch an einen alten Mann. Das ärgerte den Räuber, denn diese Dinge hätte er gerne geraubt. Doch das Bündel auf dem Rücken des Hirten, konnte er noch ergattern und aß das Brot und die Wurst auf. Nun hatte der kleine Hirte kein Geschenk mehr für den kleinen Gottessohn, aber er schlug dem Räuber vor,  mitzukommen und das Kind Willkommen zu heißen. Und das tat er dann auch. Doch wie war er erstaunt, als das Kind in einem kleinen Stall, in einer Futterkrippe lag, mit nichts als ein bisschen Stroh. Statt reichen Menschen, gingen Hirten ein und aus. Eine junge Frau und ein Mann waren mit dem kleinen Kind im Stall. Und als der kleine Hirte mit dem Räuber in den Stall trat, begrüßte Maria die beiden freudig und sie lächelte den großen Räuber an und der kleine Hirte merkte, dass er doch nicht mit leeren Händen gekommen war. Und der große Räuber war verwirrt, dass ihm hier so freundlich begegnet wurde und er merkte, dass er eigentlich schon gar kein böser Räuber mehr war. Und als großer Hirte ging er mit dem kleinen Hirten zurück zur Schafweide. 

Nach dieser schönen Geschichte, die uns zum Lachen und Staunen brachte, ließen wir den Tag im Nächstenwald mit dem Schmücken eines Vogel Weihnachtsbaumes ausklingen und haben uns dann alle in die Weihnachtsferien verabschiedet.

Auch Ihnen wünschen wir ruhige, erholsame und besinnliche Weihnachtstage – bis bald – im neuen Jahr!

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