Inzwischen ist der Nächstenwald wunderbar grün belaubt.
Die Buschwindröschen sind verblüht, dafür sprießt nun der Waldmeister. Wir genießen die warme Frühlingssonne, können wieder unsere Hängematten zwischen die Bäume spannen und lassen uns auch von einem Regentag die gute Laune nicht verderben.
Die Vögel zwitschern wieder laut und fröhlich und das Klopfen der Spechte ist weit durch den Wald zu hören.
Kurzum, der Frühling ist in vollem Gange.
Zu Beginn des Monats April waren wir unterwegs - nicht im Nächstenwald, sondern im Ludwigsburger Residenzschloss. Genauer gesagt im „Kinderreich“. Mit Bahn und Bus ging es von Gärtringen nach Ludwigsburg. Aufregend, diese lange Reise. Am Residenzschloss angekommen, ließen wir uns im Innenhof noch unser Vesper schmecken, bevor wir von Frau Stein abgeholt und ins sogenannte „Kinderreich“ geführt wurden. Der Teil des Schlosses, der nur für Kinder reserviert ist. Dort konnten wir intensiv in längst vergangene Zeiten eintauchen. In Zeiten, als im Ludwigsburger Schloss noch Könige, Prinzessinnen, Prinzen, Herzöge und Herzoginnen residierten.
Zuallererst ging es ins sogenannte Spielzimmer, wo altes und neues Spielmaterial bereitstand und wir immer wieder ein wenig spielen konnten.
Dann führte Frau Stein zuerst die Mädchen ins Ankleidezimmer und sie verwandelten sich mit wunderschönen Kleidern, Diademen, Krönchen und Ketten in kleine Prinzessinnen.
Anschließend waren die Jungs an der Reihe und wählten aus dem reichen Kleiderfundus das Passende aus, um zu kleinen Prinzen zu werden. Wir sahen großartig aus!
Nun erzählte Frau Stein von der Wölfin Melac, die einst im Residenzschloss, als Haustier des Herzogs Eberhard, gelebt hat. Und von ihrer wunderbaren Rettungsaktion, als ein kleines Mädchen bei einer Schifffahrt in den Neckar gestürzt war, nicht schwimmen konnte, und Wölfin Melac sie aus den Fluten rettete.
Wir erlebten eine Audienz bei Königin „Frau Stein“ und erfuhren nach welch strengen Regeln so ein Empfang bei der Königin ablief - mit Knicks und Verbeugung.
Dann nahmen wir an der prunkvoll gedeckten Tafel Platz und lauschten, wie zu Königszeiten diniert wurde.
Zuletzt ging es auf die königliche Theaterbühne und wir improvisierten in unseren Kostümen einen Spaziergang durch den Schlossgarten.
Ein wunderbarer Vormittag!
Jeder Waldwichtel hatte die Qual der Wahl und konnte sich, nach ausgiebigem Überlegen, für sein Lieblingsangebot entscheiden. Und vergangene Woche ging's dann los. Es durfte sorgfältig geschnitten, beherzt abgeschliffen, kräftig gepinselt und freudig mit Kleister gepantscht werden. Alle hatten ihre Freude am Herstellen und schließlich am fertigen Werk. Und auf den Fotos könnt ihr sehen, was und wie wir gearbeitet haben.
Ein paar Tage später fand dann auch unsere Osterfeier statt. Tags zuvor hatten wir bei „Hexe Tannenmütterchen“ unsere Nester gerichtet. Immer zwei Kinder bauten gemeinsam ein kreatives Nest am Waldboden - aus Moos, Fichtenzapfen, kleinen Ästchen …. Wunderschön. Jedes Nest war mit einem Stecker versehen, auf dem die Namen der beiden Kinder standen, so dass der Osterhase, der tags darauf, hoffentlich, zu uns kommen würde, die Nestchen auch sicher nicht übersehen würde. Und er hat sie nicht übersehen. Dank unseres Lageplanes, der ihm genau aufzeigte, wie er vom Bauwagenplatz zum Platz „Hexe Tannenmütterchen“ findet, konnte nichts schiefgehen.
Und an der Karotte, die wir ihm zum gezeichneten Lageplan gehängt hatten, hat er sich gestärkt (die Bissspuren haben es bewiesen). Die Freude war groß, als wir die gefüllten Nester entdeckten. Dazu schien die Sonne und wir hatten einen fröhlichen Frühlingstag, mit Spiel und Spaß und einem köstlichen Buffet, zu dem jede Familie etwas beigetragen hat.
So gerne wir uns in unserem Nächstenwald aufhalten, lieben wir doch auch ganz besonders unseren „Erdhügel“.
Am Rande unseres Bauwagenplatzes befindet sich die Erddeponie der Gemeinde Aidlingen.
Immer wieder wird hier Erde an- und abtransportiert, das heißt, die Form des „Erdhügels“ ändert sich laufend. Wir Waldwichtel lieben diesen großen Erdhaufen und genießen es unheimlich, wenn wir darauf spielen dürfen.
Eine Voraussetzung ist, dass er nicht nass und allzu matschig ist.
Denn so sehr unsere Eltern auch wissen, „Waldkinder werden schmutzig“, das Ergebnis, nach einem Spiel auf dem Hügel bei Matschwetter, ist doch sehr speziell.
Im Winter, sollte es ein wenig Schnee geben, dient er uns auch als kleiner Schlittenhang.
Und ab Ende April, wenn die Brennnesseln auf dem Erdhügel eine stattliche Größe erreicht haben, ist er ein Paradies für einige Schmetterlingsarten, die dort ihre Eier ablegen.
Wir können dann die Raupen beim Fressen und Wachsen beobachten.
Da es in den vergangenen Wochen wenig geregnet hat, hatten wir in der der letzten Stunde des Tages, zurück von unserer Waldtour, sehr oft die Gelegenheit dort zu spielen: Graben, rutschen, Steine klopfen, Tiere beobachten ... Der Ort ist einfach toll!
U
nd einen weiteren Lieblingsort haben wir im April auch wieder einmal besucht: den alten „Steinbruch“ im Wald entlang der alten Gärtringer Straße.
Unser morgendlicher Treffpunkt ist dann am Wanderparkplatz beim Lindenhof in Aidlingen.
Von dort ist es schöner Spaziergang in den nahen Wald, bis zu einer Stelle an dem früher wohl Steine abgebaut wurden. Dort kann man wunderbar spielen, ein wenig klettern und wir fühlen uns dann fast wie Bergsteiger.
Und nun starten auch schon die Vorbereitungen für unser alljährliches Waldfest. In diesem Jahr gibt es einen ganz besonderen Grund zu feiern - nämlich unser 25jähriges Jubiläum. Ja, tatsächlich, seit 25 Jahren tummeln sich die Waldwichtel im Nächstenwald und das muss natürlich gefeiert werden.
Am Sonntag, 25. Mai, ist es soweit:
Zwischen 11:30 und 17 Uhr erwarten alle Besucher
jede Menge tolle Aktionen an und rund um unseren Bauwagenplatz.