Waldkindergarten Aidlingen e.V.
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Mai 

Waldwichteltagebuch

Nass war er, der Mai. Viele Regentage schenkte er uns, und, wie ihr wisst, verbringen wir den kompletten Kindergartentag im Freien. Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt, „Was machen die Waldwichtel denn an so einem nassen Vormittag?“

Hier wollen wir euch davon erzählen.

1. Viel Bewegung unter dem grünen Blätterdach: Inzwischen ist der Wald so dicht belaubt, dass er wie ein großer Regenschirm wirkt. Also sind wir, in passender Kleidung, natürlich trotzdem dort unterwegs. Denn zu entdecken, gibt es immer etwas. Und so viele Pfützen wie in diesem Frühling gab es im Nächstenwald schon lange nicht mehr. Wir nutzen sie selbstverständlich, um kräftig hineinzuspringen.

 

2. Regenwürmer und Schnecken retten: Bei unseren Rundgängen durch den Nächstenwald finden sich an einem solchen Mai Regentag unzählige Regenwürmer und Schnecken auf den Waldwegen. Damit sie nicht versehentlich zertreten werden, helfen wir ihnen beim Überqueren der Wege. Vorsichtig auf die Hand genommen und liebevoll wieder abgesetzt.

 

3. Beschäftigung auf unserer Terrasse: Sollten wir doch mal keine Lust auf Nässe von oben haben, können wir auf der Terrasse im Trockenen kreativ sein. Z.B. mit dem Knüpfen eines Armbandes. Und wer trotzdem lieber im Regen spielen mag, findet auf unserem Bauwagen-Platz ausreichend Matsch, Wasser und passende Töpfe.

So werden auch regnerische Tage zum Vergnügen!

 

 

Am 12. Mai war „Muttertag“ und selbstverständlich haben wir daran gedacht unseren Mamas, und in diesem Zuge natürlich auch unseren Papas, „Danke“ zu sagen. Danke für als das, was sie so Tag für Tag für uns tun: Fürs Zubereiten eines leckeren Frühstücks, Mittagessens und Abendessens, für das Planschbecken im Garten, für gemeinsames Spielen, Vorlesen, Ausflüge, Urlaube und, und, und … Als diese Dinge haben wir Helen, Regina und Petra diktiert und sie haben es für uns aufgeschrieben. Dieser Dankeschön Brief wurde von uns noch schön gestaltet und in ein Kuvert verpackt. Dazu gab es eine bunt bemalte Blume aus Eierkarton mit einem Astholz als Stiel und ein selbst gemachtes Kräutersalz. Wir sind uns sicher, dass Mama und Papa sich über diese wohlverdienten Präsente freuen und die wir mit viel Liebe vorbereitet haben. 

Im Monat Mai blüht im Nächstenwald so einiges: Knoblauchrauken, Maiglöckchen und Waldmeister, der an manchen Tagen ganz intensiv seinen besonderen Duft verströmt. Und wir hatten Lust, aus diesem Waldgeschenk ein köstliches Gelee zuzubereiten. Gesagt, getan: Gleich früh am Morgen sammelten wir ein ganzes Bündel Waldmeister. Wichtig ist, dass er in voller Blüte steht. 

Diesen Waldmeister Strauß haben wir kopfüber in Birnensaft getaucht und nach einer Stunde wieder herausgenommen. Tatsächlich, der Birnensaft hatte das spezielle Waldmeister Aroma angenommen. Jetzt machte sich die Gelee Kochtruppe, Clara, Felix und Lio, ans Werk. Ein kleines Problem hatten wir zu lösen. In unserem spärlichen Küchen Fundus gab es kein passendes Sieb, um die kleinen Waldreste aus dem Saft zu filtern. Aber wir Waldwichtel sind findig. Sechs Kinderhände spannten ein feines Küchenpapier über den bereitgestellten Kochtopf und vorsichtig wurde der Saft, durch den Tuchfilter, in den Topf gegossen. Bravo! Nun noch den Gelierzucker dazu gegeben und vier Minuten auf dem Gaskocher geköchelt. Fertig war das duftende Gelee, das wir in fünf kleine Gläser abfüllen konnten. Vor der Abholzeit war es abgekühlt und endlich bereit gekostet zu werden. Auf frischem Butterbrot hat es ausnahmslos allen Waldwichteln hervorragend geschmeckt.

Schon einige Jahre gibt es bei uns das Pferdeprojekt, bei dem eine kleine Gruppe von Waldwichteln, einen Vormittag bei Angela und ihren Ponys Gydja und Vinja verbringen kann. Die Vorfreude ist immer riesig. Wir dürfen die Pferde streicheln, striegeln und immer auch ein paar Runden über den Platz reiten. Und das alles macht unheimlich viel Spaß. Zudem überlegt Angela sich immer auch eine kleine Kreativaktion und das war im Monat Mai ein schönes Experiment mit Pusteblumen, die es rund um die Pferdekoppel in großer Zahl gibt. Eine noch nicht aufgeblühte Pusteblume haben wir mit einem Zahnstocher fixiert und in ein Stück Korken gesteckt. Diese dann in ein Gläschen gestellt und mit buntem Sand befüllt. In kurzer Zeit öffnet sich die Pusteblume wie von Zauberhand und, mit etwas Haarspray fixiert, haben wir lange Zeit Freude an ihr. Am Ende des Vormittages bekamen die beiden Pferde noch ein köstliches Futter-Dankeschön. Wir hatten Möhren und Äpfel mitgebracht, dazu gab es in jeden Futtereimer eine lange Löwenzahn Kette, die Angela und Petra, um die Wette gewerkelt haben, aus Löwenzahnblüten, die wir gesammelt hatten. Während Gydja langsam und genüsslich die Leckereien verspeiste, hatte Vinja ihre Ration in kürzester Zeit leer geschmaust - es hat sichtlich geschmeckt. Danke an Angela, Vinja und Gydja für den tollen Pferdetag!

Und dann haben wir uns auch noch auf unserem großen Brennnesselfeld auf dem Erdhügel, auf die Suche nach Raupen des „Kleinen Fuchses“ gemacht. Ein Schmetterling, den ihr sicher kennt. Die Schmetterlingsfrau legt im Monat April/Mai auf Brennnesseln ihre Eier ab. Wenn dann die kleinen Raupen schlüpfen, können sie direkt loslegen mit dem futtern. Brennnesseln sind ihre Futterpflanze und die winzigen Raupen wollen groß werden, sich verpuppen und dann zum Schmetterling werden. Schon mehrfach, haben wir diesen Vorgang in unserem Schmetterlingshaus miterleben können. Mit frischen Brennnesseln versorgt, können wir die Raupen bei all diesen faszinierenden Vorgängen beobachten. Auf dem Foto sehr ihr eine bereits sehr große Raupe, die sich bald verpuppen wird. Wenn dann an einem sonnigen Junitag die ersten Schmetterlinge aus ihrem Puppenkokon schlüpfen und in den blauen Sommerhimmel davonfliegen, werden wir euch davon berichten.

 

 

 

 

 

 

 

Und nun hoffen wir, dass dem nassen Mai ein sonniger Juni folgt und wir das Blätterdach nicht als Regenschirm sondern als Sonnenschirm nutzen dürfen.

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