Waldkindergarten Aidlingen e.V.
Waldkindergarten Aidlingen e.V.

Juni 2024

Waldwichteltagebuch

Nach einem nassen Monat Mai, hat sich zumindest der Start in den Juni nach Sommer angefühlt. Und ihr glaubt nicht, wie schön so ein Sommervormittag im Nächstenwald sein kann. Solch einen idyllischen Vormittag haben die kleinen Rabenkinder letzen Donnerstag am Eulenplatz erlebt. Donnerstags finden bei uns Waldwichtel immer die „altershomogenen“ Gruppen statt. Das heißt, die Kleinen, Mittleren und Großen verbringen, nach der Vesperzeit, etwa eine Stunde „unter sich“. Mit einem Angebot, das ihrem Alter und ihren Wünschen entspricht. Und so hat sich die Rabengruppe, die kleinsten Waldwichteln, samt voll bepacktem Bollerwagen, zum Eulenplatz verabschiedet. Im Gepäck: Eimer, Schaufeln, Feilen, große Pinsel, Erdpigmente, Kreiden, Wasser und kleine Edelsteinchen, die Elfi uns mitgebracht hatte. Am Eulenplatz gab es dann das Wichtigste, nämlich wunderbar feuchte, lehmige Erde. Dank des vielen Regens ist der Waldboden nun nämlich endlich wieder mal richtig gut durchnässt. Und dann ging’s los: Es wurde Lehm mit Erdfarben gemischt, Kreiden zu feinem Staub gefeilt, Lehm in Wasser gerührt, an Bäme geklebt, mit Edelsteinen bestückt … Die fünf Rabenkinder arbeiteten so intensiv und versunken, die Vögel zwitscherten und die Sonnenstrahlen fielen durch die dicht belaubten Bäume zu uns herein. Ein wunderbares Waldbaden. 

 

 

 

 

 

 

Überhaupt schenkt uns der Nächstenwald nun an warmen Tagen herrlichen Schatten oder wenn es doch wieder mal regnet, ist das dichte Laub unser großer Regenschirm. Dank des vielen Niederschlags wächst alles besonders üppig und schon sind die ersten Pilze am Waldboden zu finden.

Wir wollen euch an dieser Stelle auch noch von unserem Schmetterlingskasten, den Raupen und ihrer Entwicklung zum Schmetterling, erzählen. Schon oft, haben wir im Monat April unseren selbstgebauten Schmetterlingskasten aus dem Schuppen geräumt und uns auf dem großen Brennnesselfeld auf dem Erdhügel, auf die Suche nach Schmetterlingsraupen gemacht. Und wir können sicher sein, auf dieser riesigen Futterstelle, hat garantiert ein „Kleiner Fuchs“, an die Unterseite eines Brennnesselblattes, seine Eier abgelegt. Im April sind dann, aus den winzig kleinen Eiern, bereits die Raupen geschlüpft, haben kräftig von den Brennnesseln gefuttert und sich bereits zu einer schönen Größe entwickelt. Dann, das wissen wir, ist es nicht mehr weit, bis sich die Raupe verpuppt und ins nächste Stadium ihrer Entwicklung zum Schmetterling, wechselt. So haben wir ein Wasserglas mit reichlich Brennnessel Futter bestückt und einige Raupen des „Kleinen Fuchses“ vom Erdhügel, in den Kasten umgezogen. Wir konnten beobachten, wie die Raupen noch einige Tage gefressen haben und sich dann, mit ihrem Popo, an die Decke des Kastens gehängt haben, bereit, sich zu verpuppen. Leider konnten wir diesen besonderen Moment bei keiner der Raupen live erleben: Wenn die Raupe ihre Raupenhülle abstreift und dann als „Puppe“ am Kastendeckel hängt. Dann hieß es warten, warten, warten … Denn das nasse, kühle Wetter im Mai, hat dazu beigetragen, dass die ersten Tagfalter erst Anfang Juni geschlüpft sind. Und tatsächlich, konnten wir das Entschlüpfen aus der engen Puppenhülle, bei einem Schmetterling beobachten. Dies geschieht immer nur an einem sonnig warmen Tag. Ganz langsam schälte sich der Falter aus der Hülle, entfaltete langsam seine Flügel, streckte, reckte sich, ließ sich ausgiebig von der warmen Junisonne wärmen und flatterte dann in den blauen Himmel davon. Seht euch die Fotos an, dann könnt ihr ein wenig am tollen Erlebnis teilhaben!

Und dann gab es im Juni an einem Tag, gleich zwei tolle Aktionen, die uns erwarteten: Die großen Bärenkinder bekamen Besuch von Streuobstpädagogin Martina Schwarzburger. Die Igel- und Rabenkinder durften den Verkehrsparcours der Verkehrswacht erleben. Und davon wollen wir euch heute erzählen.

Frau Schwarzburger hatte so einiges an spannendem Material im Gepäck: Pflanzen, die wir in unser kleines Beet setzen wollten, Modelle von Bienen und anderen Insekten. Sie erklärte die Entwicklung von der Blüte zur Frucht und welche Aufgabe hierbei die verschiedenen Insekten haben. Wir setzten gemeinsam einen Tee aus geschnittenen Zitronenmelissenblättern, Pfefferminze und Spitzwegerich an, den wir dann am Ende der gemeinsamen Aktion probiert konnten und allesamt waren wir der Meinung „Der Tee schmeckt toll!“. Am Ende des Vormittages sah unser kleines Beet wieder tipptopp aus. Die Erde frisch umgegraben und aufgelockert, bestückt mit einigen Erdbeerpflänzchen, Ringelblumen, Schafgarbe und der vorgezogenen Kürbispflanze, die Emil von Zuhause mitgebracht hatte. Ein toller Besuch und an dieser Stelle noch einmal ein großes Dankeschön an Frau Schwarzburger. 

 

Währenddessen waren die jüngeren Waldwichtel am Parkplatz des Vereinsheimes und waren gespannt, was Herr Bechtel und seine Begleiterinnen von der Verkehrswacht im großen Bus so alles versteckt hatten. Ein Verkehrsparcours mit Ampel, Fußgängerampel und Zebrastreifen war bereits aufgebaut und einige kleine Bobbycars standen bereit. Und schon ging's los. Die Hälfte der Gruppe durfte „Auto“ fahren, die anderen waren Fußgänger. Und wir wissen Bescheid: Bei „rot“ stehen, bei „grün“ gehen/fahren. Das Highlight waren dann die beiden Elektro-Polizeiautos, die Herr Bechtel zum Ende der Stunde aus seinem Bus zauberte. Wir hatten Riesenspaß, aufs Gaspedal zu treten und den Parcours entlangzufahren. Ein toller Vormittag, an dessen Ende wir einander im Abschlusskreis ganz viel zu erzählen hatten.

 

 

 

 

Und dann war da auch noch der Besuch von Frau Wallbaum vom Gesundheitsamt Böblingen, die in Sachen Zahngesundheit die Kindergärten im Kreis Böblingen besucht. In kleinen Gruppen überlegten wir gemeinsam was unseren Zähnen gut tut und was nicht, und wie wir richtig Zähne putzen, damit sie lange gesund bleiben. Mit viel Humor hat uns Frau Wallbaum diese wichtigen Informationen weiter gegeben und nun klappt das Zähneputzen Zuhause sicher noch besser.

Vielleicht der Höhepunkt des Monats, war der „Fußball Krimi“, den wir Ende Juni erleben durften. Da es in diesem Kindergartenjahr viele begeisterte Fußballspieler gibt, dachten wir uns, passend zur Fußball EM, einen anderen Kindergarten zu einem Spiel einzuladen. Und wir wurden auch schnell fündig. Die „Eichhörnchen“ vom Naturkindergarten Gechingen, sagten sofort zu, gegen uns Waldwichtel anzutreten. Das Wetter passte am vergangenen Freitag - zwar nieselte es immer wieder ein klein wenig, aber es war nicht zu heiß - perfekt. Am Morgen wurde nochmals ein wenig trainiert, dann die extra gestalteten T-Shirts angezogen und auf das gegnerische Team gewartet. Pünktlich 11 Uhr waren die „Eichhörnchen“ vor Ort. Und sie hatten bereits eine sportliche Leistung hinter sich, denn sie waren von Gechingen bis zu uns gelaufen. Noch eine kleine Verschnaufpause für das Gechinger Team und dann wechselten wir rüber, zum Bolzplatz am Pumptrack. Das Spielfeld hatten wir markiert, zwei kleine Tore standen bereit. Wie die Profis liefen die beiden Teams auf den Platz und postierten sich für ein Gruppenfoto. Und dann ging's endlich los: Zweimal 15 Minuten Spielzeit. Zur Halbzeit stand es 4:1 für uns Waldwichtel. 10 Minuten Verschnaufpause und eine Brezelstärkung, dann ging's in die zweite Runde. Vielleicht wähnten wir Waldwichtel uns schon zu sehr als Sieger der Partie, weit gefehlt. Die Eichhörnchen gaben alles und das Spiel endete unentschieden 4:4. Nun hieß es Verlängerung, zweimal 3 Minuten. Doch kein Team konnte ein weiteres Tor erzielen. Also, 5 Meter schießen. Die Torhüter waren super und hielten jeweils 5 Schüsse. Doch dann spielte Julian von den Eichhörnchen, den Ball unhaltbar ins Waldwichtel Tor. Die Sieger standen fest und der Jubel der Gäste war groß. Die Enttäuschung bei den Waldwichtel ebenso, doch das Eis zum Abschluss des tollen Fußball Vormittages, tröstete schließlich über die knappe Niederlage hinweg.

 

 

Ende Juni fand für die Großen die „Abschlussprüfung“ Eichbaumgruppe statt. Mannomann, die Bärenkinder waren ganz schön aufgeregt, als sie den anderen Waldwichteln in der Morgenkreis Runde zeigen konnten, was sie seit März so alles in der morgendlichen Eichbaumgruppe gelernt hatten: Reimen, erste Buchstaben, lautieren …

Selbstverständlich haben alle Zehn die Prüfung mit Bravour gemeistert und konnten ihre Urkunden stolz in Empfang nehmen.

So und nun ist auch der Juni vorüber und für die Bärenkinder ist der Abschied vom Waldkindergarten nicht mehr weit. Im Juli stehen speziell für sie aber noch ein paar weitere spannende Events auf dem Programm und auf diese freuen wir uns alle.

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