Im Juli heißt es in jedem Jahr Abschied nehmen von den zukünftigen Schulkindern.
Und dieses große Abschied nehmen begann in diesem Jahr mit dem Flötenkonzert der großen Bären:
„Räuberhauptmann Zitterarm“, „Ich bin lustig, ich bin froh“, nanu? Dies waren die Titel der Lieder, die Anfang Juli zur Mittagszeit, durch den Nächstenwald schallten. Die großen Waldwichtel, die ab September die Schulbank drücken werden, gaben ein Flötenkonzert. Und da in diesem Jahr die halbe Kindergartengruppe in die Schule wechselt, war das Konzert länger als gewohnt, und sehr viele Mamas, Papas, Geschwister, Omas, Opas und die alle jüngeren Waldwichtel, hatten im Zuschauerrunde Platz genommen. Jedes Flötenkind durfte zwei Solostücke zum Besten geben und zum Ende erklangen noch fünf Duette. Selbstverständlich wurden alle Stücke mit Bravour vorgetragen und es gab viel Applaus, den die Zehn mit stolz geschwellter Brust entgegen nahmen. Großes Kompliment, toll gemacht!
Nächste Bärenaktion: Der „Bärenabend“. Ein Tag nach dem Konzert, kamen die Bärenkinder und ihre Eltern, nach einer Mittagspause, noch einmal am Bauwagenplatz zusammen. Zuerst bekamen wir Erzieherinnen und die Kindergartengruppe ein tolles Abschiedsgeschenk überreicht: Neue Spielseile, mehrere Hammer und ein tolles Schild, das wir zukünftig in der Mitte unseres Morgenkreises platzieren können. Auf dem Foto, könnt ihr es sehen. Dann konnte er starten, der heiß ersehnte „Bärenabend“. In den Autos der Erzieherinnen ging es nach Dätzingen. Erster Halt: Spielplatz am Dätzinger Schloss. Weiter ging es zu Fuß zum „Ochsenplätzle“, wo wir ein Grillfeuer entzündeten und uns die Würste schmecken ließen. Nebenher wurde mit Federballschlägern, Ball und Indiaca gespielt und die schöne Gegend rund um den Grillplatz erkundet. Am späten Abend, wanderten wir zurück zum Parkplatz, wo die Eltern müde und glückliche Kinder wieder einsammeln konnten. Es war wieder mal ein fröhlicher, harmonischer „Bärenabend“, der allen riesig viel Spaß gemacht hat.
Kurz vor dem Start der Schulferien fand dann der sogenannte „Bärenabschied“ statt. Insgesamt elf große Bären verlassen unseren Kindergarten in diesem Sommer. Und, wie in jedem Jahr, gibt es den „Bärenabschiedstag“. Die Großen bringen ihre Schulranzen mit und präsentieren sie stolz im Morgenkreis, und sie wissen, dass sie heute ihre Portfolios, ihre „Erinnerungsbücher“, bekommen werden. Aber diese werden nicht einfach so überreicht. In einem kleinen Quiz müssen die Bärenkinder noch einmal ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Selbstverständlich haben sie die Aufgaben problemlos gemeistert: Das Schubkarrenrennen wurde gegen Petra gewonnen. Silben klatschen - kein Problem. Malen können sie auch. Die anderen Kindern an ihren Stimmen erkennen ebenso und Tierspuren den richtigen Waldtieren zuordnen ist natürlich ein Kinderspiel. Sogar, das Löungswort „B Ä R E N“ konnten die zukünftigen Schulkindern bereits selbst lesen. Dann konnte es endlich an die Schatzsuche gehen. Wo hat sich der alte Koffer mit den Erinnerungsbüchern versteckt? Am nahen Jägerstand wurde der rote Luftballon entdeckt, in dessen Umkreis der Schatz verborgen lag. Die Waldwichtel sind gute Sucher und Finder und in kurzer Zeit war der Koffer unter einem Haufen Totholz gefunden. Und jetzt durfte endlich, beim Durchblättern der Bücher, in Erinnerungen geschwelgt werden: „Schaut, wie klein ich hier noch war“, „Da waren wir im Museum“, „Hier haben wir für Weihnachten gebacken“ und, und, und. Dick angefüllt sind die Bücher mit schönen Fotos, Kunstwerken, Liedern, Gedichten … Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wird sich zurück erinnert. Aber die anstehende Schulzeit ist natürlich toll und spannend, und ein Besuch bei uns im Waldkindergarten jederzeit möglich!
In diesem Monat unternahmen wir auch einen Ausflug nach Sindelfingen ins Waldzentrum. Schon mehrfach haben wir diesen Ort in der Nähe des Sindelfinger Wasserturms besucht. Am meisten lieben wir das Vogelbeobachtungshaus. Dort Platz genommen können Vögel aus nächster Nähe betrachtet werden, die ununterbrochen vor der Plexiglasscheibe an die Futterstellen fliegen. Alle möglichen heimischen Vögel gibt es zu sehen: Vom Rotkehlchen, über Eichelhäher bis zum Buntspecht. Immer wieder ist das ein tolles Erlebnis. Im Anschluss ging es auf den angrenzenden Waldspielplatz und auf dem Rückweg locken mehrere Tümpel, in denen nach Kaulquappen Ausschau gehalten wird.
Und selbstverständlich haben wir das warme Sommerwetter auch für einen Besuch der tollen Bachstelle bei Gechingen genutzt. Mit dem Bus von Dachtel zur Bergsiedlung Gechingen und dann zu Fuß bergab, bis zum Bachbecken, das so wunderbar zum planschen einlädt. Mit selbst gemachten Booten aus Korken, Taucherbrillen, Wasserspritzen und Kescher im Gepäck, lässt es sich dort, an einem heißen Tag, ganz wunderbar aushalten.
Ein besonderer Dank geht in diesem Monat an die Raiffeisenbank Aidlingen eG, die unserem Waldkindergarten zwei Wildtierkameras gespendet hat. Diese wurden uns von der Raiffeisenbank, gemeinsam mit Ortsvorsteherin Kühnle und Jagdpächter Marc Lachenmann, überreicht. Marc Lachenmann hat eigens für dieses Projekt, einen kleinen Jagdsitz für uns gebaut, der nun am „Zwergenplatz“ seinen Platz gefunden hat und natürlich sehr gerne erklettert wird. Regelmäßig werden uns von Herrn Lachenmann zukünftig Fotos von den Wildkameras zugesandt. So erleben wir, was nachts im Nächstenwald so alles passiert. Denn tagsüber nehmen Rehe, Füchse und Wildschweine lieber „Reißaus“, wenn sie uns von Weitem hören. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die tolle Spende und das Engagement von Herrn Lachenmann.
Ende des Monats gab es auch noch die „Hunde Stunde“. An diesem Tag bekamen wir Besuch von Martina Strobel und drei ihrer Hunde: Lilly, Anton und Emil. Wir haben uns schon sehr auf die vierbeinigen Besucher gefreut und waren ausgesprochen gespannt. Zuerst durften uns die Hunde begrüßen und beschnuppern und auch wir sagten ihnen freundlich, mit einem Leckerli in der Hand, „Hallo!“ . Dann stellten die Drei ihre guten Nasen unter Beweis. Sie fanden problemlos alle Leckerlis, die unter Bechern versteckt waren und genauso bravourös den Leckerlibeutel, der von uns gut versteckt wurde. Auch als sich Kinder auf dem Gelände, mitsamt dem Leckerlibeutel versteckten, wurden wir von Anton und Lilly in null Komma nichts, entdeckt. Bravo! Dann durften einige Waldwichtel die Hunde noch durch einen kleinen Parcours führen und zum Ende legten sich die mutigsten Waldwichtel, und das waren viele, ganz flach auf den Bauch und Anton und Emil, liefen über unsere Rücken, wie über eine Brücke. Uns hat die Stunde mit den Hunden so viel Spaß gemacht, dass wir sie auf jeden Fall sehr bald wieder einladen wollen!
Ein langes, ereignisreiches Kindergartenjahr liegt hinter uns. Wir haben viel gemeinsam erlebt und die Hälfte der Gruppe in die Schule verabschiedet. Im September wird sich die Runde wieder ganz neu mischen. Viele neue, kleine Waldwichtel, werden unseren Kreis bereichern.
Aber nun verabschieden wir uns in die Sommerferien. Auch unserer kleinen Kindergartenmaus, die unter dem Schuppen wohnt, sagen wir „Tschüss!“. Sie muss nun drei Wochen ganz allein für ihr Futter sorgen, denn immer wieder haben wir sie mit Apfelstückchen und Brotkrumen versorgt und beobachtet, wie sie sich flink an unseren Essensgeschenken bedient. Wir melden uns im September an dieser Stelle wieder und wünschen euch noch viele sonnige Sommertage und erholsame Ferien!